Die wachsende Bürokratisierung der Landwirtschaft hat die Europaabgeordnete der Freien Wähler (FW), Ulrike Müller, erneut heftig kritisiert. Sie stellte zudem bei einer Bürgerdiskussion vergangene Woche in Pappenheim klar, dass dafür neben der Europäischen Union oft auch der Freistaat Bayern mitverantwortlich sei. Dieser verkompliziere viele Regelungen vollkommen unnötig.
„Wir Freie Wähler kritisieren schon seit Langem, dass unsere bäuerlichen Familienbetriebe durch die Landwirtschaftsämter nicht mehr ausreichend beraten werden. Gleichzeitig werden durch immer neue Kontrollmaßnahmen immer mehr Bauern aus der Produktion gedrängt“, beklagte Müller. Die kleinen und mittleren Familienbetriebe seien oft schon mit den derzeitigen Auflagen im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes überfordert.
„Gleichzeitig diskutieren wir in Brüssel aber noch über Verschärfungen, die diese Betriebe dann zum Aufgeben zwingen, da sie beispielsweise keine teure Technik und Filteranlagen in ihre Ställe einbauen können“, so die FW-Europaabgeordnete. Um genau diese Betriebe müsse sich die Politik jedoch zuvorderst kümmern, denn sie seien das Rückgrat des ländlichen Raums, da sie die Kulturlandschaft pflegten und erhielten.
Müller sprach sich generell für mehr Nachhaltigkeit und einen „gesunden Mix“ aus ökologischer sowie konventioneller Landwirtschaft aus. Sie betonte, neue Verordnungen müssten immer erst auf ihre gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen hin zu Ende gedacht werden, bevor sie Gesetzeskraft erhielten. Dieses eherne Prinzip der Kommunalpolitik müsse die Europäische Union stärker beherzigen, wenn sie die Lebensverhältnisse der Menschen verbessern wolle.