In Brüssel hat das europäische Büro des Forschungsinstituts für biologischen Landbau – FiBL Europe eröffnet. „Wir starten mit fünf Mitarbeitern aus fünf europäischen Ländern“, betont die Agrarökonomin und Co-Direktorin des FiBL Europe Dóra Mészáros.
Nach der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich und Ungarn ist das der sechste Standort in Europa, wobei jedes nationale Institut finanziell und organisatorisch unabhängig ist. Dem FiBL Europe geht es vor allem um interdisziplinäre Forschung. Die Mitarbeiter wollen digitale Dienstleistungen für die ganze Biobranche wie zum Beispiel zur Verfügbarkeit von biologischem Saatgut, Betriebsmitteln oder Produktions- und Marktdaten anbieten. Und es gehe um den raschen Wissenstransfer neuer Forschungsergebnisse in die Praxis, heißt es.
„Natürlich soll FiBL Europe auch mit europäischen Institutionen und anderen Organisationen zusammenarbeiten, sowie neue Fördermöglichkeiten für Kooperationsprojekte in der EU und in Entwicklungsländern erschließen“, erklärt Mészáros. Auf lange Sicht soll FiBL Europe eigene Förderprojekte initiieren und die Koordination von EU-Projekten für die nationalen FiBL-Niederlassungen unterstützen.
Finanziert wird das neue Büro zunächst vom FiBL Schweiz. „Unser Jahresbudget liegt bei rund 500 000 Euro“, beziffert Mészáros die Höhe der Startfinanzierung.
FiBL Deutschland schließt Kooperationsvertrag mit der DLG
Auch das deutsche FiBL entwickelt sich weiter. Bei den Öko-Feldtagen Ende Juni wurde ein Kooperationsvertrag mit der DLG geschlossen. Künftig wollen sich beide Seiten bei den jeweils eigenständigen Öko-Feldtagen und den DLG-Feldtagen gegenseitig unterstützen.
„Ernährungssicherheit, Tierwohl, Artenvielfalt, Grundwasserschutz und Klimawandel beschreiben ein Spannungsfeld erheblicher Herausforderungen für die Landwirtschaft als Ganzes“, erklärt DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer bei der Unterzeichnung des Vertrages auf der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen. „Stärken bündeln, Gemeinsamkeiten herausstellen, Eigenständigkeit bewahren.“ Das ist für Dr. Robert Hermanowski, Geschäftsführer FiBL Deutschland, die Basis für die Zusammenarbeit mit der DLG.