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Fleisch frisst Wälder

Aufgrund der weltweit steigenden Fleischerzeugung vor allem in Südamerika werden immer mehr Flächen für den Sojaanbau genutzt, um die benötigten Futtermittel bereitzustellen. Weltweit soll sich die Anbaufläche in den vergangenen 40 Jahren auf mehr als 100 Mio ha vervierfacht haben.

Lesezeit: 3 Minuten

Aufgrund der weltweit steigenden Fleischerzeugung vor allem in Südamerika werden immer mehr Flächen für den Sojaanbau genutzt, um die benötigten Futtermittel bereitzustellen. Weltweit soll sich die Anbaufläche in den vergangenen 40 Jahren auf mehr als 100 Mio ha vervierfacht haben. Das sagte Markus Wolter vom WWF kürzlich bei einer Fachtagung der Futtermittelwirtschaft des Raiffeisenverbandes in Münster.


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Die Eiweißpflanze wird laut Wolter zum großen Teil in agrarindustriellen Monokulturen angebaut. Um den daraus entstehenden Krankheits- und Unkrautdruck zu bekämpfen, seien immer neue Pestizide notwendig. Der intensive Anbau in Monokulturen führe zu Bodendegradation und Gewässerverschmutzung, worunter die örtliche Bevölkerung zu leiden habe.


Der Einsatz von gentechnisch veränderter Organismen (GVO) im Sojaanbau verschlimmere die negativen Umweltwirkungen noch, da sich entgegen den Verlautbarungen der multinationalen Agrarkonzerne verstärkt Resistenzen bildeten. „Diese Form der Landwirtschaft ist auf lange Sicht weder in Südamerika noch hier vor Ort nachhaltig“, warnte der WWF-Experte. Deshalb sei ein Umdenken hin zu einer Verringerung des Fleischkonsums und der Sojaimporte erforderlich.


Er sei sich allerdings in klaren, so Wolter, dass die Einfuhr in absehbarer Zeit nicht auf Null heruntergefahren werden könne. Ziel sollte es jedoch sein, die Sojaimporte schrittweise durch den Anbau heimischer Eiweißpflanzen zu reduzieren und bei der Einfuhr auf zertifizierte gentechnikfreie Ware zurückzugreifen.


Streit um Gentechnik


Die Forderung des WWF Deutschland, auf den Einsatz von GVO in der Landwirtschaft vollständig zu verzichten, stieß auf der Veranstaltung bei den Vertretern der Futtermittelwirtschaft auf wenig Gegenliebe. Diese Technik dürfe nicht stigmatisiert werden, denn es gebe hinreichende wissenschaftliche Arbeiten, welche die schädlichen Umweltwirkungen der Gentechnik verneinten, hieß es aus der Branche.


DRV-Präsident Manfred Nüssel betonte, dass nicht unnötig Ängste geschürt werden sollten und keine Instrumentalisierung der Verbraucher für politische Ziele erfolgen dürfe. Unterstützung erhielt WWF-Experte Wolter hingegen vom strategischen Einkaufsleiter der Rewe Handelsgesellschaft, Dr. Ludger Breloh. Nach dessen Erfahrungen lehnt ein großer Teil der Verbraucher Gentechnik im Essen ab. Eine Sonderkennzeichnung für Produkte, die ohne GVO-Futtermittel erzeugt worden seien, würde zu einer Marktspaltung mit Aufschlägen für diese Waren führen, aber die Diskussion nicht beenden, zeigte sich Breloh überzeugt. Besser sei es, eine sektorale Lösung ohne Gentechnik zu finden; dann würden sich aufgrund des entstehenden Massenmarktes auch preisliche Aufschläge in Grenzen halten.


Dem widersprach der Generalbevollmächtigte Futtermittel der Agravis Raiffeisen AG, Ludger Leifker. Der Lebensmitteleinzelhandel solle sich nicht als „Speerspitze einiger kritischer Verbraucher“ aufführen. Eine komplette GVO-Freiheit sei keineswegs gesellschaftlicher Konsens, und man dürfe nicht einer Ideologie folgen, die in der GVO-Frage in Gut und Böse unterscheide. (AgE/ad)


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