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Flüchtlinge als Chance für ländliche Räume

Auf die Bedeutung von Zuwanderung für eine positive Entwicklung dünnbesiedelter Gebiete hat die agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Dr. Kirsten Tackmann, hingewiesen. „Flüchtlinge können eine Chance für ländliche Räume sein“, sagte Tackmann in einem Gespräch mit AGRA-EUROPE.

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Auf die Bedeutung von Zuwanderung für eine positive Entwicklung dünnbesiedelter Gebiete hat die agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Dr. Kirsten Tackmann, hingewiesen.


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„Flüchtlinge können eine Chance für ländliche Räume sein“, sagte Tackmann in einem Gespräch mit AGRA-EUROPE. Beispielsweise könne der zunehmenden Alterung der Bevölkerung mit dem Zuzug überwiegend junger Menschen ebenso entgegengewirkt werden wie dem Mangel an Arbeitskräften, nicht zuletzt in der Landwirtschaft. Voraussetzung sei allerdings, dass die ohnehin bestehenden Probleme auf dem Lande endlich gelöst würden. Dies gelte vorrangig für die Bereiche Bildung, Verkehrsanbindung oder Gesundheitsversorgung.


Der Brandenburger Abgeordneten zufolge sind die gegenwärtig in Deutschland ankommenden Flüchtlinge in der Regel gut ausgebildet. „Die ländlichen Räume sollten sich diese Chance der Bereicherung nicht entgehen lassen“, mahnte sie. Nach ihren Erfahrungen sind die Menschen auf dem Land offen gegenüber Flüchtlingen. Allerdings müsse man „immer wieder erklären und um Verständnis werben“. Zudem dürften einzelne Gemeinden nicht überfordert werden.


Tackmann bescheinigt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, er sei innerhalb der Bundesregierung „nicht die starke Stimme für ländliche Räume, die notwendig wäre“. Vieles in diesem Bereich sei Symbolpolitik und gehe nicht über Ansätze hinaus. Der Minister verfüge über kein umfassendes Konzept für die Entwicklung ländlicher Räume.


Regionale Vermarktung als Schlüssel


Zurückhaltend äußerte sich die Linken-Politikerin zur geplanten Weiterentwicklung der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK). „Ich sehe die Gefahr, dass hier nur organisatorisch zusammengeführt wird“, warnte Tackmann. Ihrer Einschätzung nach würde das „Konkurrenzen vertiefen statt überwinden“. Zwar sei eine bessere inhaltliche Verschränkung der Agrarförderung mit den Programmen der ländlichen Entwicklung dringend notwendig. Dafür müsse man aber nicht fusionieren.


Schwerpunkt einer künftigen Förderung sollte laut Tackmann die Stärkung der regionalen Vermarktung werden. Dies sei „der Schlüssel für eine lebendige ländliche Wirtschaft“. Das gelte sowohl für die Landwirtschaft als auch für andere Wirtschaftsbereiche auf dem Lande. Ein zentrales Anliegen müsse es sein, Ernährungssouveränität auf regionaler Ebene zu gewährleisten. Tackmann: „Die Menschen wollen Produkte aus der Region. Sie müssen sie auch beziehen können.“


Die ländliche Entwicklung brauche insgesamt ein stärkeres Gewicht. Dies müsse auch auf den staatlichen Ebenen zum Ausdruck kommen, beispielsweise in Form einer eigenen Generaldirektion Ländlicher Raum innerhalb der EU-Kommission. Für falsch hält die Agrarsprecherin die Aussage, die Landwirtschaft sei nur noch von untergeordneter Bedeutung für ländliche Räume: „Nach meiner Erfahrung prägt die Landwirtschaft nach wie vor das Leben auf dem Lande.“

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