In französischen Schlachtbetrieben sollen 2017 probeweise Videokontrollen als Instrument zur Überwachung des Tierschutzes eingeführt werden. Dies hat kürzlich Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll nach einem Treffen mit Vertretern einer offiziellen Untersuchungskommission angekündigt, die ihm Vorschläge zur Verbesserung der Schlachtbedingungen unterbreitet hatten.
Das Gremium war eingerichtet worden, nachdem Medien über Tierschutzverstöße in Schlachtbetrieben berichtet hatten. Zu den empfohlenen Maßnahmen der Kommission zählen unter anderem die Verbesserung der Transparenz und Überwachung der Praktiken im Schlachtbetrieb, eine intensivere Ausbildung des Personals und die Vermeidung zu hoher Arbeitsbelastungen, außerdem der Einsatz tiergerechter Verfahren und Geräte sowie eine Stärkung der Wirksamkeit der amtlichen Kontrollen.
Le Foll hob hervor, dass er seinen nationalen Dialog über Fragen des Tierschutzes und die Schlachtbedingungen fortsetzen werde. Er halte an seinem Plan fest, dass es künftig in den Schlachtbetrieben einen Tierschutzbeauftragten geben solle und Informanten von Verstößen einen besonderen Schutz genießen sollten.
Ziel des Dialogs und der Kontrollen sei vor allem die Stärkung des Verbrauchervertrauens, erklärte der Minister. Eine Umfrage des Forschungsinstituts Ifop im Auftrag der Tierschutzverbände „Brigitte Bardot“ und „Droits des Animaux“ hatte kürzlich ergeben, dass 85 % der Franzosen einer Videokontrolle positiv gegenüberstehen.
Die beiden Verbände betonten, dass eine strikte Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und der Schutz der Tiere nur auf diesem Weg zu gewährleisten seien. Anders reagiert hingegen die Politik in Irland auf die Problematik. Der dortige Landwirtschaftsminister Michael Creed hat Presseberichten zufolge kürzlich im irischen Parlament einer verpflichtenden Einführung von Kameras in Schlachthöfen eine Absage erteilt.
Auf eine entsprechende Anfrage der Abgeordneten Clare Daly antworte er, dass die Veterinärbehörden permanent in den Unternehmen präsent seien und Kontrollen durchführten. Zudem gebe es in jedem Schlachtbetrieb einen Tierschutzbeauftragten, der die Situation im Auge habe.