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Frontal 21 berichtete über die Bedrohung durch "Gülle-Flut"

Das ZDF-Magazin Frontal 21 berichtete, dass die Bauern jetzt nach der Ernte wieder „massenhaft Gülle auf Äcker und Wiesen ausbringen“. Durch die Nitratbelastung sei das Grundwasser immer stärker gefährdet, heißt es. Schon rund ein Drittel der Grundwasserkörper in Deutschland seien in einem schlechten Zustand.

Lesezeit: 4 Minuten

Das ZDF-Magazin Frontal 21 berichtete am Dienstagabend, dass die Bauern jetzt nach der Ernte wieder „massenhaft Gülle auf Äcker und Wiesen ausbringen“. Durch die Nitratbelastung sei das Grundwasser immer stärker gefährdet, heißt es. Schon rund ein Drittel der Grundwasserkörper in Deutschland seien in einem schlechten Zustand, warnt der Sachverständigenrat für Umweltfragen in einem Gutachten.


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Den Preis für den Umweltschaden, den die Landwirte durch die Überdüngung der Böden anrichten, müssten die Verbraucher durch immer höhere Wassergebühren zahlen. Umwelttoxikologen befürchten darüber hinaus, dass die Nitratbelastung eine Destabilisierung unserer Ökosysteme und massive Klimaveränderungen zur Folge habe. Weil Deutschland mit die höchsten Nitratwerte im Grundwasser hat und dagegen viel zu wenig unternehme, führt die EU-Kommission seit Jahren ein Vertragsverletzungsverfahren gegen den Bund.


Das Bundeslandwirtschaftsministerium arbeitet daher an einer neuen Düngeverordnung. Doch während sich das Ministerium von den neuen Regelungen eine nachhaltige Verbesserung der Stickstoffbilanz verspricht, halten Kritiker den Entwurf der Düngeverordnung für völlig unzureichend.

 

Frontal21 berichtete daher über den Trend zu immer größeren Tiermastanlagen, die zu immer mehr Gülle führen und somit zu einer großen Gefahr für Mensch und Natur werden. Bericht jetzt online ansehen...


RLV: Unsachlich und einseitig


Nach Ausstrahlung der Sendung hagelt es Kritik aus dem Berufsstand. Der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) etwa prangert an, dass in dem Bericht zahlreiche fehlerhafte Informationen genannt wurden. So werde nahe gelegt, der in der Sendung gezeigte Schweinestall in Viersen-Dülken sei unter Beugung des Gesetzes genehmigt worden und der Kreis habe dem Landwirt dazu verholfen. Dies ist nicht der Fall. Es liegt eine rechtmäßige Genehmigung für eine Betriebserweiterung vor.


Nicht berücksichtigt wird dem RLV zur Folge bei der Aufbereitung des Themas, dass das Baugenehmigungsverfahren ordnungsgemäß durchgeführt wurde und die nachträglichen Überprüfungen durch die zuständigen Fachaufsichtsbehörden, wie die Bezirksregierung Düsseldorf, NRW-Bauministerium und NRW-Umweltministerium, durch den Petitionsausschuss des Landtages von Nordrhein-Westfalen sowie durch verschiedene Gerichte die Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben, die zur Wahrung der Umwelt dienen, ordnungsgemäß vollzogen wurden.


Besonders hervorzuheben sei im Gegenteil, dass der Landwirt in einer Wasserkooperation Mitglied sei und sich freiwillig dazu verpflichtet habe, nur 130 kg N pro ha statt der derzeit gesetzlich erlaubten 170 kg N pro ha auszubringen.


Die Strukturen rund um den gezeigten Schweinebetrieb könnten kaum regionaler und nachhaltiger sein. Sauenstall und Schweinemaststall lägen direkt nebeneinander und bildeten eine Einheit, sodass im geschlossenen System keine Transporte nötig seien. Vor Ort gebe es eine Futtermühle und einen Schlachthof in Viersen. „Ein Produkt aus der Region ohne lange Transportwege und zu bezahlbaren Preisen, ist es nicht das, was der Verbraucher will?“, hinterfragt der RLV.


Auch mit der Vorgehensweise der Frontal-21-Recherche ist der RLV nicht einverstanden. So hätte der betroffene Landwirte berichtet, dass das Team von Frontal 21 vor Ort ohne Genehmigung seinen Stall mit einer Drohne von oben gefilmt, sogar privates Betriebsgrundstück betreten und dort ohne Genehmigung Aufnahmen gemacht habe.


Die Darstellung, dass Landwirte „massenhaft Gülle auf Äcker und Wiesen“ ausbringen, sei nicht korrekt. Dabei hielten Landwirte sich an geltende Gesetze und Verordnungen, die durch die Landwirtschaftskammer NRW kontrolliert werden.


Aus dem von der Landwirtschaftskammer NRW im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums erstellten Nährstoffbericht wird nach RLV-Angaben deutlich, dass die Landwirte in NRW durch den Transport von Wirtschaftsdünger in vieharme Regionen und dessen gezielte Ausbringung den gesetzlichen Auflagen und Anforderungen gerecht werden. Dies gelte in besonderer Weise auch für den Kreis Viersen. Gülle und Mist lieferten einen wichtigen Beitrag für die Humusversorgung und könnten energieintensiv hergestellten Mineraldünger gut ersetzen, betont der RLV.


Die Rückführung der Nährstoffreste aus der Tierhaltung in den Boden sei bei korrekter Dosierung und Ausbringung eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Kreislaufwirtschaft. Sie leiste zudem einen Beitrag zum Ressourcen- und Gewässerschutz. Aus Sicht des Verbandes ist es notwendig, das Prinzip der Kooperation von Landwirten und Wasserwerken beim Wasserschutz in NRW weiterzuentwickeln.

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