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Ist Fleischkonsum noch zu verantworten?

Der Frage „Ist Fleischkonsum heute noch zu verantworten?“ hat sich die deutsche Geflügelwirtschaft bei einer Diskussionsrunde mit rund 50 geladenen Gästen aus der Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und von Nichtregierungsorganisationen gestellt.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Frage „Ist Fleischkonsum heute noch zu verantworten?“ hat sich die deutsche Geflügelwirtschaft bei einer Diskussionsrunde mit rund 50 geladenen Gästen aus der Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und von Nichtregierungsorganisationen gestellt.


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Dabei machte der Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), Leo Graf von Drechsel, deutlich, dass die Geflügelwirtschaft die Auseinandersetzung nicht scheue, ob sie nun mit Veganern, Tierschützern oder der Politik geführt werde.


„Wir sind offen für jeden Dialog“, sagte der ZDG-Vorsitzende. Er sprach sich aber klar gegen eine Bevormundung des Einzelnen aus. „Warum sollte man die Fleischproduktion noch weiter regulieren? Lassen wir dem Menschen doch die Freiheit zu essen, was ihm schmeckt und was gut ist, solange es nicht der Umwelt schadet."


Der Philosoph Prof. Richard David Precht stellte fest, dass der Fleischkonsum als solcher nicht zu verurteilen sei. Die industrielle Nutztierhaltung hingegen müsse sich in Richtung einer ethischeren Produktion entwickeln. Precht würdigte dabei das gesellschaftliche Umdenken der vergangenen Jahrzehnte: „Vor 150 Jahren hätte man uns für die Frage ‚Ist Fleischkonsum heute noch zu verantworten?‘ ausgelacht. Nur weil wir uns erheblich weiterentwickelt haben, können wir es uns überhaupt erlauben, diese Frage zu stellen.“


Fleisch hat seine Wertigkeit verloren


Die frühere Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast (Grüne), erklärte hingegen, es gehe nicht um die Frage, ob Fleischkonsum heute noch zu verantworten sei, sondern vielmehr darum, „wie viel Fleisch wir konsumieren“. Es komme vor allem darauf an, wie das Fleisch erzeugt worden sei.


Der Vorsitzende vom Ernährungsausschuss des Deutschen Bundestages, Hans-Michael Goldmann, verwies auf die Fortschritte in der deutschen Tierhaltung. „Viele Dinge sind sehr in Ordnung in der Tierhaltung; weitere werden vorangetrieben, und die werden nicht nur erforscht, sondern auch umgesetzt. Ich denke, wir sind bei der konventionellen Produktion auf einem guten Weg“, so der FDP-Politiker.


Jan Bredack, Gründer des Kaufhauses „Veganz“, stellte die Frage, wie einem Kind erklärt werden könne, dass man einen Hund streicheln und das Schwein essen solle. „Leben und leben lassen“, forderte Bredack.


Dr. Jörg Styrie vom Bundesverband Tierschutz beklagte, das Fleisch seine Wertigkeit verloren habe. Die Umkehr dieses Prozesses könne nur gelingen, wenn „wir unseren Fleischkonsum halbieren, den Tieren doppelt so viel Platz zur Verfügung stellen und den zweifachen Preis für Fleisch zu zahlen bereit sind“.


Genehmigungsverfahren für neue Ställe vereinfachen


Der „Spiegel“-Autor Dr. Hajo Schumacher, der als „Achim Achilles“ den Selbstversuch gemacht hatte, sieben Wochen lang auf Fleisch zu verzichten, kam zu der Schlussfolgerung, dass „keine dieser Methoden - weder die Massentierhaltung noch Bullerbü - irgendwie realistisch“ sei.


Der Präsident des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL), Prof. Thomas Jungbluth, appellierte indes an die Politik, Genehmigungsverfahren für neue, moderne und damit tiergerechtere Ställe zu vereinfachen. Gerade die Halter, die sich bewegen wollten, etwa mit getrennten Funktionsbereichen und mehr Fläche, gerieten häufig in einen Genehmigungskonflikt, zum Beispiel wegen der Emissionsbestimmungen. Hier gebe es klaren Handlungsbedarf von Seiten der Politik, betonte Jungbluth. (AgE/ad)

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