Die französischen Konservenhersteller Lutèce, Prochamp und Bonduelle müssen teilweise hohe Strafen wegen Preisabsprachen zahlen. Die Europäische Kommission sieht es als erwiesen an, dass die drei Unternehmen im Rahmen eines Kartells über mehr als ein Jahr den Markt für eingemachte Pilze in Dosen und Gläsern untereinander aufgeteilt hatten.
Wie die Brüsseler Behörde weiter mitteilt, verhängte sie deshalb Geldbußen in Höhe von insgesamt 32,225 Mio Euro. Mehr als 30 Mio Euro entfallen allein auf Bonduelle. Lutèce wurde die Strafe im Einklang mit der Kronzeugenregelung erlassen, weil das Unternehmen die Kommission von dem Kartell in Kenntnis gesetzt hatte. Die Geldbuße gegen Prochamp wurde ermäßigt.
Da alle drei Unternehmen einem Vergleich mit der Kommission zustimmten, wurde der fällige Betrag um weitere 10 % reduziert. EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia erklärte, mehr als ein Jahr lang sei der Verkauf der Konserven an den Einzelhandel in ganz Europa Gegenstand von Absprachen gewesen. Potentiell könnten alle europäischen Verbraucher von dem Kartell betroffen gewesen sein.
Mit ihren Absprachen hätten die Kartellunternehmen ihre Marktanteile stabilisieren und einen Preisrückgang stoppen wollen. Zu diesem Zweck hätten sie vertrauliche Angaben über Ausschreibungen ausgetauscht, Mindestpreise festgesetzt, Mengenziele vereinbart und die Abnehmer untereinander aufgeteilt, so Almunia.
Laut Kommission begann die Zuwiderhandlung am 1. September 2010 und dauerte im Fall von Lutèce bis zum 22. Dezember 2011 und im Falle von Prochamp und Bonduelle bis zum 28. Februar 2012. Das war auch der Monat, in dem die Kommission mit ihren Untersuchungen begann.