Die Bunderegierung hat sich in Brüssel bei der Importzulassung für insgesamt fünf gentechnisch veränderte Soja- und Maissorten von Monsanto, Bayer, BASF und Pioneer erneut enthalten, obwohl sie eigentlich einen Kurswechsel angekündigt hatte; künftig wollte die Regierung dem Verbraucherwunsch nach Ablehnung von GVO nachkommen.
Dementsprechend irritiert reagiert Harald Ebner, Gentechnikexperte der Grünen: „Zwei Tage vor dem angeblichen Gentech-"Ausstieg" mit großem Tamtam letzte Woche hat die Bundesregierung klammheimlich schon wieder zur EU-Zulassung von fünf Gentech-Sorten beigetragen. Genau wie beim Genmais im Februar hat sie sich enthalten statt dagegen zu stimmen“, so Ebner. Von Kurswechsel in Sachen Gentechnik könne bei der Bundesregierung keine Spur sein.
Die EU-Kommission wird jetzt die Importzulassung für die Soja- und Maissorten erteilen. Dabei sind zwei der neuen Sojasorten resistent gegen bestimmte Wirkstoffe und besitzen eine veränderte Fettsäurenzusammensetzung.
„Diese Hinterzimmer-Zustimmung demaskiert ein weiteres Mal den Gentechnik-Ausstiegs-Betrug der Merkel-Regierung und zeigt, wieviel die gepriesenen neuen Gentechnikregeln in Wahrheit wert sind“, schimpft der Ebner weiter. Er rief die gentechnisch kritischen Politiker von Union und SPD auf, jetzt ihre Stimme gegen die Merkel-Regierung zu erheben.
Hintergrund:
Erneut Patt bei Gentechnikzulassungen (16.6.2014)
SPD und Union beschließen Gentechnik-Verbot (21.5.2014)