Nach Informationen des gentechnik-kritischen Vereins Testbiotech breitet sich gentechnisch veränderter Rapszunehmend weltweit unkontrolliert aus. „Kanada z.B. ist eines der Länder, in denen gentechnisch veränderter Raps in großem Stil angebaut wird. Dass die Gentechnik-Pflanzen sich dort unkontrolliert verbreiten, weiß man schon seit etwa zehn Jahren. Aber bisher wurden keine Gegenmaßnahmen ergriffen“, berichtet Christoph Then von Testbiotech. Er prangert vor allem einen gravierenden Mangel an Problembewusstsein, vor allem bei der Industrie an.
Laut Then kann sich Raps besonders schnell ausbreiten, weil Wind und Insekten den Pollen kilometerweit weiter tragen können. „Die Ausbreitung von transgenem Raps wurde erstmals im Jahr 2003 öffentlich, als nachgewiesen wurde, dass fast das gesamte konventionelle Rapssaatgut transgene Konstrukte enthielt“, heißt es in dem Testbiotech-Bericht. Entlang von Straßen, auf denen die Ernte in Richtung der Exporthäfen gebracht wird, habe man wilde Populationen von Gentechnik-Raps gefunden. Ähnlich sieht es an den Transportrouten innerhalb der USA aus, wo kaum noch konventioneller Raps kultiviert wird.
Doch auch in der Europäischen Union, wo transgener Raps nie kommerziell angebaut wurde, gibt es laut Then solche Verunreinigungen. Als Verursacher sieht er die Freilandversuche des Bayer-Konzern bis 2007. Die Gentechnikgegner appellieren an die Politik, jetzt zu handeln, da die Folgen der Ausbreitung nicht abzuschätzen seien. Würden sich erste negative Auswirkungen zeigen, sei es schon zu spät, so Then. (ad)