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Glyphosat im Bier: Bauer Willi über den Angriff der Umweltschützer

Bauer Willi widmet sich in seinem neuesten Text dem Angriff der Umweltschützer auf den Pflanzenschutzmittelwirkstoff Glyphosat. Der Text stammt von www.bauerwili.com: "Mich hat die Meldung über Glyphosat im Bier nicht überrascht. Und es wird wahrscheinlich auch nicht die letzte Meldung dieser Art sein.

Lesezeit: 4 Minuten

Bauer Willi widmet sich in seinem neuesten Text dem Angriff der Umweltschützer auf den Pflanzenschutzmittelwirkstoff Glyphosat. Der Text stammt von www.bauerwili.com:


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"Mich hat die Meldung über Glyphosat im Bier nicht überrascht. Und es wird wahrscheinlich auch nicht die letzte Meldung dieser Art sein. Vermutlich untersucht gerade ein Labor bereits ein anderes Produkt auf Rückstände von Glyphosat und wird natürlich fündig werden. Denn absolute Mengen, Grenzwerte oder konkrete Zahlen interessieren den Leser oder Fernsehzuschauer nicht.


Was zählt, ist die Überschrift: „Jetzt auch Glyphosat in …. gefunden“. Das reicht, nur diese Überschrift, dieser eine Satz soll transportiert werden. Und das gelingt den Machern dieser Meldung immer wieder mit einer geradezu traumwandlerischen Sicherheit, zu der man – auch wenn das jetzt zynisch klingt – nur gratulieren kann. Die Leute verstehen was von ihrem Handwerk.


Dass diese Meldung gerade jetzt durch die Medien geht, ist kein Zufall. In wenigen Wochen wird über die erneute Zulassung von Glyphosat entschieden und zeitgleich stehen in drei Bundesländern Landtagswahlen an. Die Aufregung um die Muttermilch hat sich gelegt, „schlimmer“ noch,  eine Überprüfung des BfR hat gezeigt, dass die gemachten Behauptungen offenbar haltlos sind. Da muss schnell wieder eine andere Sau durchs mediale Dorf getrieben werden, um den „Aufregungs-Pegel“ nicht absinken zu lassen. Das beweist auch die Seite bei Foodwatch, die die Überschrift trägt: „Glyphosat – Der Countdown läuft“.


Prompt sind Tageszeitungen, Wochenmagazine und Fernsehen zur Stelle, um zu berichten. Auf diese Meldung erfolgt dann – wie immer – die Reaktion: Wissenschaftler werfen dem Labor Rechenfehler vor, andere sogar bewusste Täuschung. Es werden Zahlen miteinander verglichen, Grenzwerte genannt. Das ist Kalkül, denn die erwarteten Gegendarstellungen und Kommentare verstärken diese Botschaft nur noch, das Thema bleibt an der Oberfläche, in den Köpfen.


Eines ist bei dieser Meldung doch anders: Einige große Tageszeitungen beginnen diesmal darüber nachzudenken, warum (Zitat Handelsblatt) „selbsternannte Verbraucherschützer“ solche Meldungen lancieren. Doch dieses Ziel ist einfach auszumachen: Sie wollen Pflanzenschutz generell verbieten. https://www.greenpeace.de/essen-ohne-pestizide#machmit


Und sie liefern die Lösung gleich mit: „Ökologische Landwirtschaft ist die moderne Lösung“. Wer sich dafür einsetzt, kann gleich die  entsprechende Petition ausfüllen und auch spenden. Und wer kann da schon nein sagen.


Der Ablass-Handel des Mittelalters feiert heute wieder eine moderne Auferstehung. „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt“. Wie im Mittelalter handelt es sich auch hier  um eine Kommerzialisierung von Glaubensinhalten, allerdings diesmal mit BIC und IBAN, dazu noch steuerlich absetzbar. Mein Gewissen ist beruhigt, ich habe ja was unternommen. Der eingetragene Verein wird sich schon weiter darum kümmern.


Was können wir daraus lernen?  Alles, was wir Menschen in die Umwelt entlassen, ist  nachweisbar. Das gilt für Glyphosat und andere Pflanzenschutzmittel genau so wie für Lösungsmitteln in Farben, Feinstaub aus Reifenabrieb und Heizungen sowie diverse Haushaltsreiniger. Und auch für Medikamente, wie Blutdrucksenker, Betablocker und  Cholesterinsenker. Da ich die einnehme, wird man diese Wirkstoffe mit Sicherheit in meinem Urin und damit auch im Abwasser nachweisen können. Die „Pille“ (hormonelle Kontrazeptiva) nehme ich persönlich ja nicht. Aber auch diese Hormone wird man wohl auch in der Nahrung finden, falls sich jemand die Mühe machen würde, darauf zu untersuchen. Daran hat aber niemand ein Interesse, denn es könnte ja jeden persönlich treffen. Bei „Pestiziden“ kann man dafür eine ganze Berufsgruppe in Sippenhaft nehmen. Und so fühle ich mich dann auch: im Ghetto. Aber das interessiert wahrscheinlich wieder einmal „keine Sau“…


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