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Glyphosat in Muttermilch: "Die Masche hat schon in den USA funktioniert"

Die Grünen haben behauptet, laut einer Studie sei das Herbizid Glyphosat in Muttermilch nachweisbar. Die Masche ist allerdings bekannt: Man untersucht ein paar Proben Muttermilch, weist eine missliebige Substanz nach und verschickt eine Pressemeldung. Schon hat man Schlagzeilen, die ihre Wirkung tun, sagt ein Magazin.

Lesezeit: 2 Minuten

Dankbar haben die Medien in den vergangenen Tagen die Pressemeldung der Grünen-Bundestagsfraktion aufgegriffen, wonach laut einer Studie das Herbizid Glyphosat in Muttermilch nachweisbar sei. Die Überschriften übertrumpften sich dabei an Dramatik.

 

Das Debatten-Magazin „The European“ hat allerdings genauer hingesehen und kommt zu einem interessanten Schluss. So hätten die Grünen einfach eine Masche kopiert, die letztes Jahr schon in den USA funktioniert habe: Damals wurde in drei von insgesamt zehn Proben Glyphosat gefunden. Die Konzentrationen lagen bei 76 bis 166 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) und damit deutlich unter dem in den USA geltenden Grenzwert von 700 ng/ml für Trinkwasser.


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Bei den deutschen Müttern wurden nun im Auftrag der Grünen verschwindend geringe Glyphosat-Mengen zwischen 0,210 und 0,432 ng/ml gemessen. In Deutschland gilt für die Aufnahme von Glyphosat durch die Nahrung ein im internationalen Vergleich niedriger Grenzwert (ADI-Wert) von 0,3 mg/kg Körpergewicht, so das Magazin weiter.


Ein vier Kilogramm schwerer Säugling der am stärksten belasteten deutschen Mutter müsste demnach 2.778 Liter Muttermilch pro Tag trinken, um den Grenzwert zu überschreiten. Nähme man den Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation wären es sogar 9.260 und beim US-Grenzwert 16.200 Liter.


Dass es nun so eine Meldung bei uns in alle Medien schafft, ist laut „The European“ ganz einfach: Die Grünen hätten natürlich nicht auf den Grenzwert für die akzeptable tägliche Aufnahme hingewiesen, sondern auf den deutschen Grenzwert für Trinkwasser. Der liegt bei 0,1 ng/ml, also 7.000-mal niedriger als der amerikanische.


Dazu erklärt das Magazin in seinem Beitrag: „Und er wurde offensichtlich nicht deshalb so festgelegt, weil eine Überschreitung irgendeine Gefahr darstellen würde, sondern weil man hier dem Grundsatz „Nicht höher als nötig“ folgt. Offenbar ist es hierzulande kein Problem, Trinkwasser extrem sauber zu halten, daher sind die Grenzwerte eben auch extrem niedrig. Diese Tatsache wird leider immer wieder schamlos ausgenutzt, um stillende Mütter und andere Menschen zu verunsichern.“


Hintergründe:

Glyphosat-Diskussion verschärft sich (26.6.2015)

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