Die Anstrengungen der deutschen Geflügelerzeuger um Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit werden nach Ansicht des Präsidenten des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), Leo Graf von Drechsel, zu wenig gewürdigt. Dass immer wieder Transparenz gefordert werde, sei absolut richtig und gut so. „Aber es muss auch mal anerkannt werden, wenn Transparenz tatsächlich gelebt wird“, forderte Graf Drechsel.
Als zentralen Beleg für die Dialogbereitschaft und Offenheit der deutschen Geflügelwirtschaft führte der ZDG-Präsident das seit Mai 2012 installierte Dialogelement auf der Website www.deutsches-gefluegel.de an. Hier beantworte die Branche im Monatsturnus die jeweils fünf beliebtesten Fragen der Verbraucher; aktuell stünden 30 fundierte Antworten online.
„Und dabei stellen wir uns natürlich auch den kritischen Themen“, betonte Graf Drechsel. Die Bandbreite der angesprochenen Aspekte reiche von Besatzdichte und Antibiotikaeinsatz über Umwelteinflüsse durch große Stallanlagen bis hin zur moralischen Rechtfertigung des Fleischkonsums.
„Wir öffnen uns heute stärker dem Dialog, als das vielleicht noch in vergangenen Jahrzehnten der Fall war“, stellte der ZDG-Präsident fest. Er wünsche sich aber, dass das von der Öffentlichkeit auch gesehen werde. Seine tiefe Überzeugung sei es, dass es dem gesellschaftlichen Diskurs und einer sachlichen Auseinandersetzung sehr helfen würde, wenn der positive Veränderungswille der Geflügelwirtschaft auch wahrgenommen werde, so Graf Drechsel.
Er betonte in dem Zusammenhang, dass sich die Geflügelwirtschaft nicht allein dem Dialog geöffnet, sondern im zurückliegenden Jahr auch substantielle Veränderungen vorangetrieben habe. Mit unangekündigten Spotaudits und einem Antibiotikamonitoring sei die Branche Vorreiter in der gesamten Veredlungswirtschaft. (AgE)