Ein Verbot von Reserveantibiotika aus dem Humanbereich für die Tierhaltung hat Staatssekretär Dr. Thomas Griese vom rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerium gefordert. „Wir wollen, dass bestimmte Antibiotika ausschließlich für Notfälle in der Humanmedizin zur Verfügung stehen“, erklärte der Staatssekretär kürzlich bei einer Podiumsdiskussion.
Griese warnte vor dem Anstieg resistenter Bakterien in der Tier- und Humanmedizin, gegen die es keine wirksamen Antibiotika gebe. Mit der Antibiotikadatenbank, an die Tierhalter seit 2014 ihre Abgaben melden müssten, sei „ein erster Schritt in die richtige Richtung“ getan. Allerdings bestehe „erheblicher Verbesserungsbedarf“ bezüglich der Transparenz der erhobenen Daten. Diese müssten auch für Zwecke der Verbrauchersicherheit, der Tiergesundheit und des Tierschutzes nutzbar werden.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium wolle die Nutzung der Daten jedoch streng auf „wenige Auswertungen ausschließlich im Bereich des Tierarzneimitteleinsatzes“ beschränken.
Ende August war es zum Streit um die staatliche Antibiotikadatenbank gekommen. Nach Medienberichten war dem Berliner Agrarressort vorgeworfen worden, Informationen über den Antibiotikaeinsatz unterdrücken und vertuschen zu wollen; zudem wurde kritisiert, die Datenbank sei lückenhaft. Daraufhin war seitens einiger Länder Kritik laut geworden, während sich Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt dagegen gewehrt und auf die Regelung im Arzneimittelgesetz (AMG) verwiesen hatte.