Brasilien plant den Bau eines neuen Hafens für den Export von Sojabohnen und Getreide. Das geht aus heimischen Medienberichten hervor. Der Terminal nahe Belem im Norden der Region Amazonas soll mit einer Kapazität von jährlich 18 Mio t Brasiliens größter Ausfuhrhafen für Sojabohnen werden. Sofern der Bau genehmigt werde, könne noch Ende dieses Jahres mit den Arbeiten für den umgerechnet insgesamt rund 290 Mio Euro teuren Hafen begonnen werden. Dieser dürfte dann 2014 in Betrieb gehen.
Brasiliens Soja- und Getreideproduzenten können den Medienberichten zufolge durch sinkende Transportkosten von dem Neubau profitieren. Künftig sei die Ernte nämlich deutlich billiger in Schubverbänden über den Amazonas zum Hafen zu transportieren, anstatt wie bisher in einzelnen Lastkraftwagen über schlecht ausgebaute Fernstraßen. Ferner biete die Lage des Neubaus Vorteile, etwa die Nähe zum Panama-Kanal als Verbindung zum pazifischen Seeraum mit dem Anrainer China als Brasiliens wichtigsten Sojaimporteur.
Einwände kommen allerdings von Umweltschützern. Sie befürchten, dass die verbesserten Vermarktungsbedingungen den Sojaanbau entlang des Amazonas attraktiver machen könnten.
Brasilien wird die USA voraussichtlich in diesem Wirtschaftsjahr als weltweit größten Sojaexporteur ablösen. Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums wird der südamerikanische Staat 2011/12 etwa 38 Mio t seiner auf insgesamt 75 Mio t geschätzten Sojaernte ins Ausland liefern. (AgE)