Die CDU tut sich weiter schwer bei ihrer Positionierung zur Grünen Gentechnik. In ihrem Europawahlprogramm, das die Delegierten auf dem Parteitag am vorletzten Wochenende beschlossen haben, bekennen sich die Christdemokraten zu einem Selbstbestimmungsrecht der Mitgliedstaaten beim Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen. Gleichzeitig will die CDU zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit den Pflanzenzüchtern die Möglichkeit einräumen, „auf dem Gebiet der Nutzung Grüner Gentechnik wissenschaftlich tätig zu sein“.
Die Gentechnik könne „Chancen zur Lösung zahlreicher globaler Probleme im Zusammenhang mit Gesundheit, Ernährung und Umwelt bieten“, so die Begründung. Der agrarpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Franz-Josef Holzenkamp, räumte gegenüber AgE, dass die Meinungsbildung innerhalb der Union in Hinblick auf die Grünen Gentechnik noch nicht abgeschlossen sei. Er sei jedoch zuversichtlich, dass man am Ende zu einer tragfähigen Lösung kommen werde, die unterschiedlichen Anliegen gerecht werde.
Eine Opt-out-Regelung, die den Mitgliedstaaten die Möglichkeit einräumt, den Anbau von zugelassenen gentechnisch veränderten Pflanzen zu verbieten, bezeichnete Holzenkamp als „vorstellbar“. Auch hier sei jedoch die Diskussion noch im Gange. Bislang hat sich die CDU vehement gegen eine solche Regelung gesperrt, zuletzt Ende vergangenen Jahres in den Koalitionsverhandlungen mit SPD und CSU. AgE