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Grüne Woche: Absage an staatliches Tierschutzlabel?

Der Ruf nach einem staatlichen Tierschutzlabel prallt an Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt ab. Sein Haus soll beim Tierwohl unterstützen und Standards liefern, sagte er auf der Internationalen Grünen Woche. Auch die verschiedenen Tierwohl Initiativen sind bei der Idee eines Einheitslabels gespalten.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Ruf nach einem staatlichen Tierschutzlabel prallt an Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt ab. Sein Haus soll beim Tierwohl unterstützen und Standards liefern, sagte er auf der Internationalen Grünen Woche. Auch die verschiedenen Tierwohl Initiativen sind bei der Idee eines Einheitslabels gespalten.


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Beim Tierwohl wird auch künftig jede Initiative ihren eigenen Weg fortsetzen. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt setzt sich nicht klar für ein staatliches Tierschutzlabel ein. Bei der Internationalen Grünen Woche in Berlin wich er entsprechenden Fragen nach seiner Einstellung zu einem einheitlichen staatlichen Siegel aus. Auch von der von ihm ins Spiel gebrachten Verknüpfung von dem Tierschutzlabel des Deutschen Tierschutzbundes und der Initiative Tierwohl von Deutschem Bauernverband und Lebensmittelhandel blieb bei der IGW nicht viel übrig. Sein Haus arbeite an Tierwohlstandards, ließ Schmidt lediglich wissen. Auf eine staatliche oder verbindliche Regulierung des Tierwohls will er sich nur einlassen, wenn es Wettbewerbsnachteile für die Erzeuger auf Grund von unterschiedlichen Standards beim Tierwohl gibt, sagte Schmidt.


Rukwied hält nichts vom staatlichen Tierschutzlabel


Die zwei bedeutendsten Initiativen für mehr Tierschutz machten auf der IGW deutlich, dass sie nicht ohne weiteres auf ein staatliches Tierschutzlabel umschwenken wollen. „Wir halten von einem staatlichen Tierschutzlabel nichts“, sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes Joachim Rukwied deutlich. Gemeinsam mit dem Lebensmitteleinzelhandel steht der DBV hinter der Initiative Tierwohl, die einen Tierwohlfonds geschaffen hat, der ohne eine Kennzeichnung des Fleisches im Handel auskommen soll. Aus Rukwieds Sicht würde ein staatliches Label zu mehr Verwirrung sorgen. „Das Tierwohl sollte über ein privates Labeling erfolgen“, so Rukwied weiter. Gleichwohl erneuerte Rukwied seine Kritik an der derzeitigen finanziellen Ausstattung des Budgets für die Initiative Tierwohl. Wir erhöhen den Druck auf diejenigen, die zur Erhöhung des Budgets beitragen können“, sagte er adressiert an den Lebensmitteleinzelhandel. Die Diskussionen um die Centbeträge, welche der Handel in den Tierwohlfonds einzahlen soll, bezeichnete Rukwied als kleinteilige Diskussion. „Wir sind alle gut beraten, die Initiativer Tierwohl zum Erfolg zu bringen“, forderte Rukwied.


Tierschutzbund will eigenes Label fortführen


Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes sagte auf der IGW, dass er das von seinem Verband vergebene Tierschutzlabel nicht einfach so einer staatlichen Initiative zur Verfügung stellen werde. „Ich freue mich, dass alle versuchen, das Tierschutzlabel einzufangen“, sagte er. Allerdings werde er nicht zulassen, dass ein Tierschutzlabel festgelegt werde, bei dem nicht alle einzelnen Kettenglieder kontrolliert seien. Schröders Organisation hatte mit finanzieller Unterstützung vom Bundeslandwirtschaftsministerium 2013 das Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz“ auf den Markt gebracht. Dessen Reichweite ist aber bisher eher gering. Vom Bundeslandwirtschaftsministerium forderte Schröder hingegen Verschärfungen im Tierschutzgesetz. Verbesserungen im Tierschutz müssten zentral über das Tierschutzgesetz und die nachgeordneten Verordnungen erfolgen, so Schröder.


Verbraucherschützer laufen auf


Ein einheitliches staatliches Tierschutzlabel haben die Agrarökonomen des Wissenschaftlichen Beirats Agrarpolitik beim BMEL als eine Lösung für mehr Wertschöpfung in der Tierhaltung in ihrem Gutachten aus dem Frühling 2015 ins Spiel gebracht. Im Vorfeld der Grünen Woche hatte sich der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Mittwoch der Forderung angeschlossen. Unterlegt hatten die Verbraucherschützer das damit, dass die Verbraucher bisher kaum Kenntnis von den verschiedenen Tierwohl Initiativen hätten. Vielen Verbrauchern sei zudem unklar, was die Unterschiede zwischen den verschiedenen Tierwohlauszeichnungen sind.  „Es gibt zuviele Initiativen, die alle zu wenig genutzt werden“, sagte Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverband. Als weiteren Beleg für ein einheitliches staatliches Tierschutzsiegel wertete Müller, dass 83 Prozent der Verbraucher nachvollziehen wollen, ob das Fleisch, das sie kaufen, aus verbesserter Haltung stammt oder nicht.


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