Das Bundesfinanzministerium prüft derzeit eine Neubemessung der Grundsteuer. Wie das Handelsblatt berichtet, läuft alles auf eine Erhöhung der Steuer hinaus. Hintergrund ist ein Urteil des Bundesfinanzhofes, wonach die Berechnungsgrundlage der Abgabe nicht mehr zeitgemäß ist. Es sei "nicht länger hinnehmbar”, dass Grundstücke weiterhin auf Basis längst überholter Einheitswerte aus dem vergangenen Jahrhundert besteuert würden, mahnten die Richter. Die Einheitswerte stammen im Westen aus dem Jahr 1964, im Osten gar von 1935. Bund und Länder müssten die Berechnungsgrundlagen nun anheben. Beim nächsten Treffen Anfang September wollen die Länder dem Bericht zufolge verschiedene Modelle vorlegen. Laut der Zeitung "Die Welt" haben bereits die drei schwarz-gelb regierten Bundesländer Hessen, Baden-Württemberg und Bayern angekündigt, die Grundsteuer radikal zu ändern und zu vereinfachen. Die Grundlage für die neue Grundsteuer sollen nur noch die Flächen des Grundstücks und der darauf errichteten Gebäude sein", teilte Baden-Württembergs Finanzminister Willi Stächele (CDU) mit: "Das neue System verzichtet auf die streitanfällige Ermittlung von Grundstückswerten; es ist in der Masse der Fälle ausschließlich EDV-mäßig und damit ohne gesonderte Mitwirkung der Grundstückseigentümer abwickelbar." Die "Einfach-Grundsteuer" sei "ein Zeichen gegen eine detailverliebte und selbst für Fachleute kaum durchschaubare Ermittlung der Grundsteuer".