Der agrarpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion in Niedersachsen, Hermann Grupe, hat die kritischen Äußerungen des SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Wilhelm Priesmeier zur Rolle der deutschen Landwirte im ländlichen Raum scharf kritisiert.
„Wir befinden uns derzeit in einer schwierigen Phase in der Landwirtschaft mit weltweiten durch die Politik hervorgerufenen Verwerfungen an den Märkten und gleichzeitig hohen Anforderungen der Gesellschaft in Fragen des Tierwohls und der Umweltverträglichkeit. Wer in dieser Situation zum einen die Direktzahlungen in Frage stellt und andererseits die Gasölverbilligung abschaffen will, der gefährdet nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft“, erklärte der FDP-Agrarexperte.
„In dieser schwierigen Situation würdigt der SPD-Politiker die Rolle der Landwirtschaft auf unerträgliche Weise herab“, sagte Grupe. Dabei verkenne der SPD-Agrarsprecher, dass die deutsche Landwirtschaft im ländlichen Raum zusammen mit der Ernährungsbranche eine herausragende Rolle einnehme. In Niedersachsen sei die Landwirtschaft der zweitwichtigste Wirtschaftssektor nach der Automobilindustrie und damit der weitaus Wichtigste im ländlichen Raum.
Grupe verwies darauf, dass die hiesigen Landwirte hochqualifiziert seien. Fortschrittliches Denken und Offenheit für Innovationen, sowie bestens ausgebildete junge Landwirte sicherten die Zukunftsfähigkeit der Betriebe und somit auch der Dörfer in den ländlichen Regionen. Die duale Ausbildung sei weltweit anerkannt und diene vielen als Vorbild. „Eine umweltverträgliche Landwirtschaft, aus der heraus qualitativ hochwertige einwandfreie Nahrungsmittel hervorgehen, sind nur dadurch möglich. Die hervorragende Ausbildung unserer jungen Landwirte ist unser größtes Kapital“, so Grupe. Deshalb sei es wichtig, Politik mit den Landwirten zu gestalten und nicht gegen sie.
Er machte klar, dass Landwirte durch eine nachhaltige Wirtschaftsweise Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft übernehmen. „Sie erzeugen erstklassige Lebensmittel und leisten dazu einen erheblichen Beitrag für den Naturschutz“, erklärte er. Grupe abschließend: „Wer sich aber, wie Herr Dr. Priesmeier, als Agrarpolitiker in der derzeitigen Lage derart herabwürdigend gegen Landwirte und ihre Familien stellt, habe die Entwicklung nicht verstanden. Die SPD läuft hier auf besorgniserregende Weise hinter dem von Ideologie geprägte Landwirtschaftsbild der Grünen her.“
Hintergründe:
Priesmeier hält klassische Agrarpolitik für überholt (17.8.2015)
Kommentar: Die SPD braucht keine Bauern (30.8.2015)