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Trotz teilweisem Gülleproblem den Dünger nicht verteufeln

„Rein theoretisch“ stehen in Niedersachsen rund 2,6 Mio. ha Acker- und Grünland für die Nutzung von Wirtschaftsdüngern zur Verfügung. In viehreichen Gemeinden reichen die regional vorhandenen Flächen allerdings oft nicht aus, um die anfallende Gülle komplett vor den Hoftoren auszubringen.

Lesezeit: 3 Minuten

„Rein theoretisch“ stehen in Niedersachsen rund 2,6 Mio. ha Acker- und Grünland für die Nutzung von Wirtschaftsdüngern zur Verfügung. In viehreichen Gemeinden reichen die regional vorhandenen Flächen allerdings oft nicht aus, um die anfallende Gülle komplett vor den Hoftoren auszubringen. Gärreste aus Biogasanlagen haben diese Situation in den vergangenen Jahren zum Teil noch verschärft. Gleichwohl ist es falsch, Gülle und Gärreste pauschal zu verteufeln. Das erklärt der Bauernverband aus Niedersachsen in einer Stellungsnahme.


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Die organischen Dünger enthalten wichtige Nährstoffe, die in den vieharmen Ackerbauregionen teuren Mineraldünger ersetzen können. Von einem generellen Nährstoffüberschuss könne in diesem Zusammenhang deshalb nicht die Rede sein, die Herausforderung liege vielmehr in der richtigen Verteilung des anfallenden Wirtschaftsdüngers.


Weil sich die landwirtschaftlichen Betriebe zunehmend spezialisiert und an die regionalen Gegebenheiten angepasst haben, hätten die Bauern die Viehhaltung in Regionen mit sehr guten Böden, wie der Hildesheimer Börde, in den vergangenen Jahrzehnten deutlich reduziert. In Regionen mit weniger ertragreichen Böden, aber einer guten Verkehrsanbindung wie im Raum Cloppenburg/Vechta, habe sich die Viehhaltung hingegen konzentriert. Es ist daher sinnvoll, dass die Nährstoffe in der Gülle wieder in die Ackerbauregionen „zurückwandern“, denn von dort wurde ein großer Teil zuvor als Futtergetreide in die Veredelungsregionen geliefert.


Durch den Einsatz von Gülle aus den Veredelungsregionen in Biogasanlagen der Ackerbaugebiete könnte dort der Maisanbau, durch die anschließende Ausbringung des Gärsubstrats auch der Einsatz von Mineraldünger reduziert werden.



Die Rückführung der Nährstoffe in die Ackerbauregionen erfordert nach Ansicht des Landvolks neue Investitionen. Geeignete Transportfahrzeuge sind für eine ganzjährige Abnahme ebenso notwendig wie zusätzliche Lagermöglichkeiten. Seit 2005 hat sich die Anzahl der Gülle- und Gärrestaufnehmenden Betriebe fast verdoppelt, Tendenz weiter steigend.


Landwirte, Lohnunternehmer und Berater nutzten ihre Erfahrungen, um ein nachhaltiges Nährstoffmanagement zu entwickeln. Es soll zu einer klassischen Win-Win-Situation führen und den schlechten Ruf der Gülle beheben. Im Gespräch seien zum Beispiel Spezial-LKW, die organische Dünger in die Ackerbauregionen bringen und von dort Futter wieder mit zurücknehmen, auch Schiff und Schiene seien als Transportmöglichkeiten im Gespräch, erklärt das Landvolk weiter.


Eine weitere Innovation ist laut dem Bauernverband die sogenannte Separierung, denn durch die Abtrennung der festen Bestandteile von Gülle und Gärresten würden sich die Transportmöglichkeiten verbessern. Auch die Verarbeitung zu Pellets werde erprobt. Wichtig für die Umsetzung der notwendigen Investitionen seien aber  verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen, ohne unkalkulierbare „Schnellschüsse“ der Politik. (ad)


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