In Thüringen haben Äußerungen der Grünen-Spitzenkandidatin Anja Siegesmund für Empörung bei den Landwirten gesorgt. Im Sommerinterview des MDR sagte die Politikerin wörtlich: „Wir wollen Schluss machen mit dem Ausbau der Massentierhaltung in Thüringen. Es sind zig Millionen Euro Fördermittel des Landes in Tierfabriken geflossen, die ganz klar machen, artgerechte Tierhaltung gibt es in Thüringen mit Schwarz-Rot nicht."
Die Thüringer Grünen wollen nun eine Regierungsbeteiligung nach der Landtagswahl davon abhängig machen, dass die künftige Landesregierung Anlagen zur Massentierhaltung nicht mehr fördert.
Als „hoffnungslose Lügenpropaganda“ bezeichnete der Thüringer Bauernpräsident Helmut Gumpert anschließend diese Aussagen. „Thüringer Landwirte haben mit Unterstützung des Landes, des Bundes und der EU viele Millionen Euro in die Verbesserung der Haltungsbedingungen unserer Tiere investiert, über 90 % des Geldes dabei in Ställe und Einrichtungen, die unmittelbar der Verbesserung des Tierwohles dienen. Gleichzeitig wurden die Arbeitsbedingungen für die Tierhalter deutlich vereinfacht und sicherer gemacht. Wer diesen Prozess, den unsere leistungsfähigen Betriebe des Mittelstandes auf der Basis von Gesetzen gestalten, an denen grüne Landwirtschaftsministerinnen wie Frau Höhn und Frau Künast federführend mitgewirkt haben, immer wieder als nicht artgerecht diffamiert, handelt aus wahlkampftaktischen Gründen wider besseren Wissens und betreibt industrielle Bürgerverdummung“, schimpft Gumpert.