Seine Bereitschaft zum Dialog mit dem Berufsstand hat der schleswig-holsteinische Landwirtschaftsminister Robert Habeck unterstrichen. Trotz der erhitzten Debatten werde er weiter versuchen, gemeinsam mit den Landwirten Antworten finden, um Ökonomie und Ökologie zu versöhnen, so der Grünen-Politiker in einem Interview mit dem Bauernblatt Schleswig-Holstein.
Habeck ließ zugleich keinen Zweifel daran, dass er in verschiedenen Bereichen politischen Handlungsbedarf sieht. Bei der Düngung müssten sowohl die Ausbringungsmenge als auch die Ausbringungszeit stärker an den Pflanzenbedarf angepasst werden. Beim Pflanzenschutz müsse es gelingen, zu einem „schonenderen Einsatz“ der Mittel zu kommen. Im Zusammenhang mit der Tierhaltung müsse das System des „Billiger-und-mehr“ hinterfragt werden, ohne den einzelnen Landwirt an den Pranger zu stellen. Der Minister machte zugleich deutlich, dass er bestimmte Praktiken wie Zähneabschleifen, Schwanzkupieren, betäubungslose Kastration sowie die Haltung auf Vollspalten ohne Stroh nicht für tier- und artgerecht hält.
An der Einführung einer Verbandsklage im Tierschutzrecht werde die Landesregierung ebenso festhalten wie an einem Filtererlass für Schweineställe, kündigte der stellvertretende Ministerpräsident an. Habeck nannte als eines seiner politischen Ziele „gute, nachhaltige Landwirtschaft, die gutes Geld verdient“. Den Weg dahin wolle er mit den Landwirten gemeinsam gestalten. AgE