Der G-7-Gipfel muss nach Ansicht von Martin Häusling, dem Agrarsprecher der Grünen im EU-Parlament, den "Missbrauch von Antibiotika in der Tiermast" ernst nehmen und konkrete Schritte in die Wege leiten.
„Ich begrüße, dass Kanzlerin Angela Merkel die Antibiotikaresistenzen zum Schwerpunktthema der deutschen G-7-Präsidentschaft machen will. Damit könnte sie ein Zeichen setzen, denn bisher haben gerade auch die Bundesregierung und die europäische Politik die Bedeutung dieses Themas leider überhaupt nicht erkannt", so Häusling.
Statt allein den Aspekt auf die unnötige und falsche Verwendung der Antibiotika in der Humanmedizin zu legen, müsse der Tierbereich laut dem Europaabgeordneten eine viel stärkere Gewichtung erfahren. Denn der missbräuchliche Einsatz dieser Wirkstoffe in der Mast habe verheerende langfristige Folgen, die sich dann zeitversetzt in der Humanmedizin niederschlagen. Immer noch würden in der Tiermast doppelt so viele Antibiotika verabreicht wie im Humanbereich, ist der Grünensprecher überzeugt.
"Was wir brauchen, sind Tierhaltungssysteme, die den prophylaktischen Einsatz überflüssig machen und die vor allem die Verwendung als Wachstumsförderer ein für alle mal stoppt. Auch der Einsatz der lebensrettenden Reserveantibiotika muss in der Tiermast untersagt werden. Das heißt: Massentierhaltung beenden und agrarpolitisch auf Klasse statt Masse setzen", so Häusling weiter. Europa dürfe sich nicht weiter zum Billiglieferanten für fragwürdige Fleischexporte machen. Das schade allen und nur so sei das Problem wachsender Resistenzen in den Griff zu bekommen.