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Handlungsfähig in der Krise – DLG-Unternehmertag 2016

Einen Weg aus der Krise suchten Landwirte und Berater gemeinsam am DLG-Unternehmertag 2016 in Oldenburg. Am 1. September beteiligten sich 450 Teilnehmer an Vorträgen und Diskussionen zum Thema Handlungsfähigkeit in der Preiskrise.

Lesezeit: 3 Minuten

Einen Weg aus der Krise suchten Landwirte und Berater gemeinsam am DLG-Unternehmertag 2016 in Oldenburg. Am 1. September beteiligten sich 450 Teilnehmer an Vorträgen und Diskussionen zum Thema Handlungsfähigkeit in der Preiskrise.


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„Krisenzeiten sind Unternehmerzeiten“, betonte DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer in seiner Begrüßung und richtete sich sowohl an Milchvieh- und Schweinehalter, wie auch Ackerbauern. Der DLG-Präsident appellierte, das Konsumverhalten der Verbraucher zu respektieren und an der eigenen Wettbewerbsfähigkeit zu arbeiten. Die Markthilfen des Staates seien keine Lösung. Handlungsfähigkeit in der Krise werde durch den Erhalt von Wettbewerbsfähigkeit erzielt.


Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer hält staatliche Krisenmaßnahmen langfristig ebenfalls für nicht richtig, sieht zur Zeit aber keine andere Lösung. Der Grüne fordert im Rahmen der Agrarwende die Probleme in der Landwirtschaft gemeinsam mit den Bauern zu lösen. „Masse und billig kann nicht die Lösung sein“, so Auftaktredner Meyer. Er hält die nachhaltige und bäuerliche Landwirtschaft für zukunftsfähig. Nachdem Bernd Lührmann, Unternehmensberater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, den Unternehmern betriebswirtschaftliche Tipps für Krisenzeiten mit auf den Weg gab, stellten drei Landwirte ihre Betriebe und Lösungsansätze für die Krise vor und leiteten damit die Arbeitskreise ein.


Milch produzieren im Preistief


Im Arbeitskreis Milch diskutierten Milchviehhalter aus ganz Deutschland. Judith Siebers hatte zuvor ihren Betrieb in Kleve (NRW) mit 790 Kühen, Biogas, Putenmast und Ackerbau vorgestellt und war daher Ausgangspunkt für eine Diskussion über die Diversifizierung der Einkommenslage durch mehrere Betriebszweige. Doch „bevor ich in andere Betriebszweige investiere, muss ich das, was ich habe richtig gut machen“, wand Unternehmensberater Bernd Lührmann ein. Für Siebers ist das Management besonders wichtig. Sie analysiert kontinuierlich, um hohe Leistungen aus dem Grundfutter zu erreichen und Arbeitskosten einzusparen. Aus dem Publikum kamen darüber hinaus Vorschläge, durch Hofführungen Einnahmen zu erzielen und dass die Molkereien stärker auf das Tierwohl, Genfreiheit und Regionalität verweisen sollten.


Integrierte Produktion als Perspektive für die Schweinehaltung


Erik Thijssen, Schweinehalter in Schepnitz (Sachsen) mit 1.600 Sauen und 2.000 Mastplätzen besprach mit Kollegen und Beratern von Westfleisch und der Hochschule Nürtingen die Integrierte Produktion als Perspektive für die Schweinehaltung. Der gebürtige Niederländer betonte zunächst die wachsenden Anforderungen der Zukunft, die er vor allem in höheren Produktionskosten durch Tierwohlmaßnahmen und Umweltschutzauflagen sieht. Seiner Meinung nach könne Deutschland durch die Integrierte Produktion gegen die billigere ausländische Konkurrenz Stand halten. Sie sei eine Möglichkeit „unseren Produkten wieder die Wertschätzung zu geben, die sie verdienen.“


Kosten beherrschen im Ackerbau


Ein weiterer Schwerpunkt der DLG-Unternehmertage lag bei der profitablen Aufstellung des Ackerbaus.

Der Ackerbauer Lutz Scheibler aus Poppendorf bei Rostock stellte seinen 4.500ha Ackerbetrieb vor. Er entwickelte ein eigenes Anbauprogramm mit spezieller Fruchtfolge und spart dadurch Kosten. Ebenso betonte Friedrich Henkels, Marktfruchterzeuger aus Bockerode (Niedersachsen), dass er seine Kosten präzise analysiert, um eine eigene Kostenstruktur zu erstellen.


Am Ende des Tages, der reichlich Gelegenheiten zum Austausch bot, stand fest: Nach der Krise ist vor der Krise und die ist noch nicht einmal vorbei. Ein Weg aus der Krise wurde nicht gefunden, aber Landwirte und Berater machten sich gemeinsam auf den Weg eine Lösung zu finden.


Text: Antonia König

 

 

 

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