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Koalition lehnt Aussetzung der Glyphosat-Zulassung ab

Die Bundesregierung lehnt ebenso wie die Koalitionsfraktionen eine Aussetzung der Zulassung des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat ab. Das ist in der Sitzung des Ernährungsausschusses gestern in Berlin deutlich geworden. Ein entsprechender Antrag der Grünen erhielt keine Mehrheit.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Bundesregierung lehnt ebenso wie die Koalitionsfraktionen eine Aussetzung der Zulassung des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat ab. Das ist in der Sitzung des Ernährungsausschusses gestern in Berlin deutlich geworden. Ein entsprechender Antrag der Grünen erhielt keine Mehrheit.


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Der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU, Franz-Josef Holzenkamp, und der zuständige Berichterstatter Alois Gerig bezeichneten die Forderung der Grünen als unbegründet. Derzeit lägen keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vor, die eine Aussetzung der Zulassung rechtfertigen würden, erklärte die CDU-Politiker.


Happach-Kasan: Glyphosat ist bei fachgerechter Anwendung unschädlich


Auch FDP-Agrarsprecherin Christel Happach-Kasan geht diese Forderung zu weit. „Moderne Pflanzenschutzmittel wie der Wirkstoff Glyphosat sind bei fachgerechtem Einsatz für Mensch und Umwelt ungefährlich“, sagte sie nach den Beratungen.

 

Den Antrag der Grünen bezeichnete sie als „unseriöse Panikmache“. Das sei unseriös und fahrlässig. „Es hilft weder der Umwelt noch dem Verbraucher, wenn Behörden und wissenschaftliche Einrichtungen diskreditiert werden, sobald deren wissenschaftliche Ergebnisse grüner Ideologie widersprechen“, sagte sie. Die häufig zitierten Tierstudien mit Hühnerembryonen oder Amphibien, bei denen große Dosen des Wirkstoffs Glyphosat negative Auswirkungen hervorgerufen haben, seien für die Bewertung der Giftigkeit von Glyphosat ohne Wert. Derartige Studien tragen ihrer Meinung nach nicht zum Erkenntnisgewinn bei und sind nicht mit dem Tierschutzgedanken vereinbar.

 

Gleichwohl sieht es Happach-Kasan als eine wichtige Aufgabe an, den Umgang mit Pflanzenschutzmitteln zu optimieren. Dazu gehöre es, den Eintrag von Glyphosat in Oberflächengewässer weiter zu minimieren. „Hierzu müssen die Anwender weiter geschult werden, vor allem im Bereich der Kleingärtnerei und Hobbygärtner.“

 

Die Sprecherin verweist darauf, dass in Deutschland und der EU nur Pflanzenschutzmittel zugelassen werden, die höchsten Kriterien genügen. „Bei sachgerechter Anwendung gilt Glyphosat verglichen mit anderen Herbiziden als wenig umweltbelastend; es ist biologisch abbaubar und für Menschen nicht toxisch“, ist sich die Politikerin sicher.


Ebner: Zulassung muss ausgesetzt werden


Auf dem richtigen Weg sieht sich dagegen Grünensprecher Harald Ebner. „Wir begrüßen den kürzlich ausgesprochenen Zulassungsstopp für Glyphosat-Zusatzstoffe aus der Gruppe der Tallowamine. Dadurch wurde ein Teil unser Forderungen erfüllt.“ Für unverständlich hält er jedoch, dass Fertigmischungen weiterhin erlaubt sind, die diese Stoffe enthalten.

 

Für die deutsche Landwirtschaft sieht Ebner verheerende Langzeitfolgen der Glyphosatanwendung, die vermutlich noch gar nicht alle bekannt sind. Anders als bislang angenommen werde Glyphosat keineswegs schnell abgebaut, sondern im Boden gebunden, wo es auch nach Jahren noch wirksam werden kann. Die Anfälligkeit der Kulturpflanzen für Krankheiten nehme dadurch zu und auch die Erträge nachfolgender Kulturpflanzen könnten massiv beeinträchtigt werden.

 

Die Haltung von Union und FDP bezeichnete Ebner als Ausdruck von Lobby- und Klientelpolitik. „Auf jeden Fall aber ist es ignorant und unverantwortlich.“ (ad)

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