Mit teils scharfen Worten haben Abgeordnete der großen Koalition, insbesondere der CDU, auf den Antrag „Die Zukunft der Tierhaltung - Artgerecht und der Fläche angepasst“ der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen reagiert.
Darin werden unter anderem eine strenge Flächenbindung für Tierhaltungsanlagen, absolute Bestandsobergrenzen, eine bundesweite Filterpflicht für große Mastanlagen, gesetzlich vorgeschriebene Anteile von Eigenfutter in der Veredlung sowie ein Verbot gentechnisch veränderter Futtermittel gefordert.
Der CDU-Abgeordnete Dieter Stier sprach von einem „Generalangriff auf die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft“. „Durch ihre Diktate, Zwangsverpflichtungen und Beschränkungen wäre die Landwirtschaft in Deutschland in vielen Fällen nicht mehr handlungsfähig“, erklärte Stier bei der Ersten Lesung des betreffenden Antrags im Bundestag.
Sein Parteikollege Thomas Mahlberg bezeichnete die Bündnisgrünen als „besondere Gutmenschen“ die nach Verboten riefen, aber natürlich keine Lösungen anböten. Er fragte zudem, warum es diese Exportfeindlichkeit bei den Grünen gebe.
Mahlberg warf der Oppositionspartei „Ignoranz gegenüber fachlicher Kompetenz“ vor. Viel wichtiger als die Bestandsgröße sei für die Tiergerechtigkeit die Betreuung durch den Tierhalter, die richtige Fütterung, ein gut strukturierter und an die Bedürfnisse der Tiere angepasster Stall.
Entsprechend äußerte sich auch die SPD-Abgeordnete Christina Jantz. Eine gute Tierhaltung lasse sich nicht auf die Anzahl der in einem Stall gehaltenen Tiere reduzieren, so die Tierschutzbeauftragte der SPD-Fraktion. „Wir wollen spürbare Verbesserungen für die Tiere, keine bloße Deckelung des Bestandes, denn was bringt es einer Kuh, wenn sie zwar nur mit 15 weiteren Kühen im Stall steht, dafür aber angebunden ist“, fragte Jantz.
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