Das Thema heute in den Zeitungen: Ist die wildgewordene Kuh Verona im hessischen Dillenburg für den Tod einer Spaziergängerin verantwortlich oder nicht. Damit beschäftigen sich nun die Gerichte. Angeklagt ist eine 60-Jährige Landwirtin, die ihre Kontrollpflicht verletzt haben soll.
Die Tragödie ereignete sich bereits im August 2011, als besagte Kuh samt Kalb ausbüxte. Die Angeklagte räumte vor Gericht ein, die Kuh und später auch das Kalb außerhalb der Weide gesehen zu haben. Sie habe immer wieder nach ihr geschaut, ein Einfangen sei zwar versucht worden, aber kaum möglich gewesen. Mehrere Tage liefen die Tiere frei herum. Bei einer Begegnung mit einer 57-jährigen Spaziergängerin mit Hund soll das Rind dann diese angegriffen und tödlich verletzt haben. Die Frau wurde mit Knochenbrüchen und inneren Verletzungen auf einer Wiese gefunden.
Die Richter müssen während des Prozesses nun klären, ob das Rind für den Tod verantwortlich ist, dies ist ja bislang nur eine Vermutung. Sollte dies zutreffen, würde die Tierhalterin wegen Pflichtverletzung verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hat zwar auch schon DNA-Spuren des Tieres an der Frau gefunden, die können aber auch erst nach dem Tod zustande gekommen sein, wie ein Sachverständiger relativiert. Denn wie zu lesen ist, sollen in der Gegend öfter Rinder frei unterwegs sein und als Täter infrage kommen.
Die Story ist der Bildzeitung jedenfalls heute der Titel wert. "Verona" und ihr Kalb leben übrigens jetzt auf einem Gnadenhof. (ad)