Auf den Spagat, den die Kartoffelbranche zwischen den Verbraucherwünschen an das Angebot und den Forderungen von Nichtregierungsorganisationen an die Produktionsverfahren bewältigen muss, hat der Präsident des Deutschen Kartoffelhandelsverbandes (DKHV), Thomas Herkenrath, aufmerksam gemacht.
Zum Auftakt des 12. Internationalen Berliner Kartoffelabends betonte Herkenrat am Dienstag vergangener Woche in Berlin den hohen Wert von Kartoffeln als sichere und gesunde Lebensmittel. Dabei sähen sich Erzeuger und Verarbeiter aber seit längerem einem Dilemma ausgesetzt: Während Lebensmitteleinzelhandel und Kunden nicht nur Sicherheit, sondern auch einwandfreie Optik der Ware verlangten, verlangten Nichtregierungsorganisationen immer drängender den Verzicht auf Pflanzenschutz und Düngung. Diese konträren Ansprüche lassen sich nach Überzeugung Herkenraths nur in einem fachlich fundierten Dialog auflösen.
Der Deutsche Kartoffelhandelsverband stehe dafür zur Verfügung. Dabei müsse aber ein fairer Wettbewerb zwischen deutschen und internationalen Anbauern gesichert sein, betonte der Verbandspräsident. Einseitige Forderungen, die sich nur an deutsche Produzenten richteten, werde die Kartoffelbranche deshalb nicht akzeptieren. Auch dürften die erreichten Produktionsstandards nicht aufs Spiel gesetzt werden, warnte Herkenrath. Es gelte Arbeitsplätze und vitale ländliche Räume zu erhalten.
Unterdessen wurde der Internationale Berliner Kartoffelabend seinem Ruf als das zentrale Branchenevent im Vorfeld der Fruit Logistica erneut gerecht. Der DKHV verzeichnete bei der zwölften Auflage des Branchentreffs insgesamt mehr als 500 internationale Teilnehmer aus 21 Ländern, womit die Veranstaltung an den Erfolg des Vorjahres anschließen konnte. Erstmals hätten auch Vertreter des Prince Edward Island Potato Board sowie Firmenvertreter aus Kanada teilgenommen, hieß es im Anschluss an den Abend, an dem auch die neue DKHV-Imagekampagne „Die Kartoffel. Entdecke ihre Stärke“ vorgestellt wurde.
Den Verbandsangaben zufolge soll mit dieser Kampagne unter Federführung der Kartoffel Marketing GmbH (KMG) die Initiative „Die Kartoffel. Voll lecker“ fortgesetzt werden. Unter „www.kartoffelmarketing.de“ und „ www.die-Kartoffel.de“ wurden dazu neue und aktualisierte Informationen bereitgestellt.