Hessen hat die Aufnahme in das Europäische Netzwerk gentechnikfreier Regionen beantragt. Agrarministerin Priska Hinz hat den Antrag am 25. März unterschrieben.
„Die Entscheidung soll als gutes Beispiel dienen und sendet ein Signal der Unterstützung sowohl an die heimische Landwirtschaft als auch an unsere Nachbarregionen“ sagte Hinz und verwies auf die umstrittene Zulassung der gentechnisch veränderten Maissorte 1507 durch die EU-Kommission. Sowohl die Verbraucher als auch die Landwirte hätten sich aber mehrheitlich gegen den Anbau solcher Lebens- und Futtermittel ausgesprochen.
Trotzdem hat es die Saatgutindustrie laut der Ministerin geschafft ihre wirtschaftlichen Interessen am Anbau von 1507 bei der Kommission durchzusetzen. „Wir werden mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln dafür sorgen, dass weder 1507 noch andere GVO in Hessen angebaut werden“, sagte die Grünen-Politikerin. Der Beitritt Hessens zum „Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen“ sei ein weiterer Schritt hin um dieses Ziel zu erreichen.
Entgegen allen Beteuerungen der Industrie sind die langfristigen Auswirkungen von gentechnisch veränderten Pflanzen wie Mais 1507 auf Mensch, Tier und Umwelt noch nicht nachhaltig untersucht. Offen ist insbesondere, inwieweit das in diesen Pflanzen enthaltene Bt-Toxin die Biodiversität auf und neben den landwirtschaftlichen Flächen beeinträchtigt und vermindert. „Die Biodiversität, also der Erhalt der natürlichen Artenvielfalt, ist eines der dringendsten Vorhaben unserer Politik“, bestärkte Umweltministerin Priska Hinz.
In Deutschland sind bislang Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, das Saarland, Thüringen und Niedersachsen Mitglied des Netzwerks.