„Die Landesregierung wird die Milchbauern mit allen Kräften unterstützen und ihre Belange auf Bundes- und EU-Ebene vertreten.“ Das kündigte die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken am Freitag bei einer BDM-Mitgliederversammlung in Bitburg an. Die Milchwirtschaft sei das Rückrat der Landwirtschaft in den Mittelgebirgslandschaften, deshalb liege ihr die Zukunft dieser Betriebe besonders am Herzen.
Höfken kritisierte den von der EU geplanten und von der Bundesregierung unterstützten Rückzug aus der Mengenregulierung: „Diese Deregulierung hat sich weder im Wein- noch im Zuckerbereich bewährt und führt zu unsinniger Mengensteigerung bei gleichzeitigem Preisverfall für die Erzeuger.“ Höfken kündigte an, Bündelungsinitiativen der Landwirte sowie Erzeugergemeinschaften stärker zu unterstützen. „Die Stellung der Milcherzeuger in der Wertschöpfungskette muss verbessert werden, damit die Landwirte auf gleicher Augenhöhe mit den Abnehmern handeln können. Derzeit ist das Machtgefälle zu Lasten der Erzeuger viel zu stark und die Landwirte werden mit unfairen Preisen für ihre Produkte abgespeist.“
Kritik äußerte Höfken zuletzt konkret an Bundesagrarministerin Ilse Aigner. Mit ihrer Blockadehaltung gefährde sie die EU-Agrarreform. „Frau Aigners Vorhaben, mit anderen europäischen Ländern eine Phalanx gegen die Pläne der EU-Kommission zu schmieden, ist unverantwortlich.“ EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos sei auf dem richtigen Weg, wenn er die Agrargelder künftig gerechter verteilen und Förderungen verstärkt an Umwelt- und Arbeitsleistungen der Landwirte knüpfen will, stellte sie klar. (ad)
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