Mit dem Greening werden seit diesem Jahr EU-Direktzahlungen an die Bauern mit Umweltauflagen wie die Bereitstellung von ökologischen Vorrangflächen gekoppelt. In Rheinland-Pfalz haben die Bauern rund 42.000 ha als ökologische Vorrangflächen gemeldet. Laut der dortigen Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken zeigt das, dass die neue Agrarreform-Regel wirkt.
"Mit den ökologischen Vorrangflächen leisten die Landwirte einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt und dem Schutz unserer natürlichen Ressourcen Wasser, Boden, Luft und Klima“, so die Grünen-Politikerin in einer ersten Zwischenbilanz.
Dabei hätten die Betriebe mit 23.000 ha Zwischenfrüchten und 4.000 ha eiweißhaltigen Pflanzen (Leguminosen) deutliche Schwerpunkte gesetzt. Mit diesen Flächen werde die Humusanreicherung im Boden unterstützt und die Eiweißversorgung der Betriebe verbessert, erklärte sie weiter. So sei es insbesondere Rheinland-Pfalz gewesen, das sich bei der Umsetzung der EU-Agrarreform dafür eingesetzt hatte, dass Leguminosen auf ökologischen Vorrangflächen angebaut werden dürfen. Damit trage man dazu bei, unabhängiger von gentechnisch verändertem Sojafutter aus Übersee zu werden, so Höfken. Zudem wurden auf rund 14.000 ha Brachen angelegt, mit welchen die Artenvielfalt unterstützt werde.
Die aus Umweltsicht besonders positive Umsetzung der ökologischen Vorrangflächen durch Feld-, Waldrand-, Gewässerrandstreifen und Landschaftselementen wurden mit insgesamt 844 ha eher zurückhaltend genutzt, teilt das Ministerium weiter mit. Dies liege nicht zuletzt an den sehr komplexen Regelungen der EU. Höfken machte deutlich, dass sie hier dringend Vereinfachungsbedarf sehe. „Wir stehen erst am Anfang und müssen die Reform fortentwickeln“, so die Ministerin. Rheinland-Pfalz werde sich weiter für eine praxis- und umweltgerechte Umsetzung der Direktzahlungen einsetzen.