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Höhn: Tierhaltung schuld an resistenten Keimen in der Wurst

Um die ihrer Ansicht nach zu „industriell“ geprägte Tierhaltung in Deutschland anzuprangern, hat die Bundestagsfraktion der Grünen – wie zuletzt 2013 – eine Studie zur Keimbelastung von Fleisch durchgeführt. Der Schwerpunkt lag in der Suche nach antibiotikaresistenten Keimen, so genannten ESBL-Keimen.

Lesezeit: 3 Minuten

Um die ihrer Ansicht nach zu „industriell“ geprägte Tierhaltung in Deutschland anzuprangern, hat die Bundestagsfraktion der Grünen – wie zuletzt 2013 – eine Studie zur Keimbelastung von Fleisch durchgeführt. Der Schwerpunkt lag in der Suche nach antibiotikaresistenten Keimen, so genannten ESBL-Keimen.


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Die Grünen ließen dazu Proben von sogenannten Rohwurstsorten, darunter Mett, Salami und Schinken aus 13 Städten testen - jeweils etwa fünf pro Stadt. Die Wurst- und Schinkenprodukte wurden in Supermärkten, Discountern und Bäckereien erworben, teilt die Fraktion mit. Ein zertifiziertes Labor analysierte die Proben.


Dabei fanden die Laboranten in 10 von 63 Wurst- und Schinkenprodukte ESBL-Keime (16 %). 8 von 36 untersuchten Mettbrötchen oder Zwiebelmett waren mit ESBL-Keimen belastet. Bei Putenprodukten fanden sie die Erreger in sechs von neun Proben (66 %). Die untersuchten Schinken waren dagegen frei von den Keimen. Insgesamt hat die Belastung gegenüber früheren Untersuchungen zugenommen.


Zwar ist der Verzehr von Produkten mit ESBL-Keimen meist unbedenklich, die Grünen möchten mit dieser Studie jedoch vor der Problematik sich ausbreitender Antibiotika-Resistenzen warnen. "Dieses System der Massentierhaltung produziert resistente Keime gegen Antibiotika, die wir als Menschen über das Wurstbrot zu uns nehmen. Das ist eine tickende Zeitbombe", verdeutlicht Grünen-Politikerin Bärbel Höhn. Die Mastställe sind ihrer Ansicht nach ein riesiges Trainingsgebiet für Keime, um resistent gegen Antibiotika zu werden. Puten, Rinder, Schweine, in den Mastställen seien mit diesen Keimen infiziert, sie tauchten dann in Fleisch- und Wurstwaren wieder auf.


Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) halte das Vorkommen von ESBL-Keimen bei Nutztieren für problematisch hält, da resistente Krankheitserreger durch Lebensmittel auf den Menschen übergehen können, heißt es weiter.


"Der Antibiotika-Datenbank eine Chance geben"


CSU-Bundesagrarminister Christian Schmidt nimmt das Problem laut seiner Sprecherin „sehr ernst“. Er verweist aber auf die neue Antibiotika-Datenbank und die Verschärfungen seit April diesen Jahres. Ab jetzt sei sofort erkennbar, welche Betriebe übermäßig viel Antibiotika einsetzen. Die Überwachungsbehörden der Länder könnten dann Prüfungen und Maßnahmen anordnen, um den Einsatz zu verringern. Diesem Vorgehen soll man „erst einmal die Chance geben, ihre Wirkung zu entfalten“.

 

Den Grünen aber reicht das nicht. Bärbel Höhn fordert: „Die Tiere brauchen deutlich mehr Platz und Auslauf im Freien. Auch müssen die Tierherden verkleinert werden. Das muss die Bundesregierung gesetzlich regeln.“ So würden die Krankheitsraten und die Antibiotika-Gabe verringert. Tierärzte dürften zudem nicht beides sein – Tierarzt und Apotheker. Sie verdienten am Verkauf der Antibiotika mit. Höhn: „Das setzt falsche Anreize.“

 

 

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