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Höhn attackiert Schlachtbranche: Schweine würden lebend gebrüht

Grünen-Politikerin Bärbel Höhn hat ein Verbot von Schlachtungen im Akkord gefordert. In der Neuen Osnabrücker Zeitung erklärte sie, aufgrund von Fehlern würden jährlich knapp eine halbe Million der 60 Mio. geschlachteten Schweine bei lebendigem Leibe verbrühen.

Lesezeit: 3 Minuten

Grünen-Politikerin Bärbel Höhn hat ein Verbot von Schlachtungen im Akkord gefordert. In der Neuen Osnabrücker Zeitung erklärte sie, aufgrund von Fehlern würden jährlich knapp eine halbe Million der 60 Mio. geschlachteten Schweine bei lebendigem Leibe verbrühen. Sie beruft sich dabei auf Zahlen des Bundesagrarministeriums aus dem Juni 2012.

 

„Unter dem Druck der Akkordarbeit passieren viel zu viele Fehler – mit katastrophalen Folgen beim Tierschutz“, sagte Höhn am Dienstag. Als Beleg dafür führt Höhn an, dass man bei 1 % der Tiere nach dem Brühen Wasser in der Lunge finde. Es müsse also beim Brühen noch gelebt haben. Und bei Rindern sehe es nicht besser aus. Das Bundesagrarministerium gebe hier eine „Fehlbetäubungsrate“ von 4 bis 9 % an.

 

Anders als Schweine werden Rinder nicht im Kohlendioxid-Bad betäubt, sondern mittels Bolzenschuss. „Doch nicht jeder sitzt“, erklärt Marianne Wondrak, Fachreferentin der Akadamie für Tierschutz beim Tierschutzbund gegenüber der Westfälischen Allgemeinen Zeitung. Ihren Informationen nach hat der Schlachter 45 Sekunden Zeit, um ein Rind zu töten, fünf für den „Entblutestich“ beim Schwein; bis zu 900 Schweine würden in einer Stunde geschlachtet. „Da kann nicht jedes Tier so beachtet werden, wie es es verdient hätte“, so Wondrak.



Problematisch sei zudem nicht nur die Betäubungsphase im Schleimhaut-reizenden CO2-Bad; folge die Entblutung nicht schnell genug darauf oder säße der Stich nicht richtig, wachten die Schweine oft genug auch wieder auf, kritisiert sie weiter. Effektive Kontrollgeräte, die fehlerfrei den Tod des Tieres feststellten, gäbe es nicht. „Bleibt nur, in jedem Einzelfall über Nasen- oder Augenreflexe des Tiers zu prüfen, ob es wirklich tot ist, bevor es zerlegt wird“, so Wondrak.


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Grüne kriminalisieren die ganze Branche


Mit scharfer Kritik reagiert unterdessen die Vereinigung des emsländischen Landvolks auf die Vorwürfe. Hermann Wester, Landvolk-Präsident im Emsland, kommentierte die Aussagen Höhns mit Empörung: „Frau Höhn hat von der Materie wirklich keine Ahnung. Die deutschen Schlachthöfe unterliegen täglich den strengen behördlichen Überwachungen und Prüfungen. So etwas passiert dort nicht. Kein Landwirt würde seine Tiere an einen Schlachthof liefern, wenn dort auf diese Weise gegen die Bestimmungen des Tierschutzgesetzes verstoßen wird.“

 

Auf den Schlachthöfen seien die Amtstierärzte zuständig und verantwortlich, erklärte Hermann Wester. Erst wenn der Veterinär den Tod des Schweines festgestellt habe, gelange das Tier in die Brühanlage.

 

Die Abgeordnete der Grünen unterstelle den Schlachthöfen regelmäßige Gesetzesverstöße. Wester: „Damit kriminalisiert Frau Höhn wider besseres Wissen eine ganze Wirtschaftsbranche.“ Bei dem Vorstoß der Politikerin handele es sich erneut um eine gezielte Attacke der Grünen gegen die Landwirtschaft und deren vor- und nachgelagerte Bereiche. „Die Grünen setzen ihre organisierte Kampagne gegen unseren Berufsstand fort.“ (ad)


Das Büro Höhn teilt mit


Das Büro von Bärbel Höhn bittet darum, folgende Information zu veröffentlichen:

"Die Zahl - eine halbe Mio. verbrühter Schweine - ist nicht veraltet und beruht auch nicht auf Grünen Annahmen. Vielmehr beruht sie auf Daten, die das CSU-geführte Bundeslandwirtschaftsministerium als Antwort auf eine Kleine Anfrage erteilt hat. Hier die Antwort der Bundesregierung in voller Länge:

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/100/1710021.pdf "

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