Der Erhalt der Hofabgabeklausel bleibt aus Sicht der Landjugend (BDL) unverzichtbar für die Zukunft der Landwirtschaft in Deutschland. Für den BDL-Vorsitzenden Matthias Daun ist diese Regelung von gesamtgesellschaftlicher Relevanz, sorgt sie doch hierzulande für eine im EU-Vergleich relativ gute Altersstruktur der Betriebsleiter.
Durch eine Streichung würde sich die Übergabe der Betriebe an nachfolgende Generationen seiner Meinung nach verzögern. Der Bund der Landjugend ist daher überzeugt, das dies gefährlich für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft sei. Vielmehr müsse der Generationswechsel zu einem Zeitpunkt erfolgen, an dem die Betriebe zukunftsfähig aufgestellt werden können. „Die betrieblichen Entscheidungen müssen von denjenigen getroffen werden, die mit den Konsequenzen ihre berufliche Zukunft gestalten müssen. Und das ist sind nun mal die Junglandwirte“, so Daun.
Zudem müssten Betriebsleiter bei der Übergabe der Höfe unter 40 Jahre jung sein, um Anspruch auf die Junglandwirteförderung zu haben. Mit einem Aus der Hofabgabeklausel fehle ihnen diese Investitionshilfe. Die nachfolgende Generation wäre quasi doppelt bestraft.
Nur Handvoll Abschaffungsbefürworter
Laut dem Vorsitzenden wird vom „Arbeitskreis für die Abschaffung der Hofabgabeklausel“ an dieser Stelle gern ein Vergleich mit anderen Branchen herangezogen. "Aber der zählt hier nicht, denn die Altersversorgung ist in der Landwirtschaft im Gegensatz zu anderen Branchen stark staatlich gefördert", so Daun weiter. "Wer diese Förderung in Anspruch nehmen möchte, muss sich an die Förderauflagen halten. Und das ist nun einmal die Abgabe des Betriebes.“
Generationengerechtigkeit ist nach Meinung des BDL-Bundesvorsitzenden keine Einbahnstraße, sondern ein gegenseitiges Geben und Nehmen. "Das gilt auch für den Arbeitskreis, der gegen die Hofabgabeklausel polemisiert. Erst recht, wenn der sich aus einer guten Handvoll Landwirten zusammensetzt, die deutschlandweit auf rund 500 Unterstützer zählen können“, so Matthias Daun.
"Die haben versäumt vorzusorgen"
Der Landjugend-Vorstand ruft die Politik auf, sich jetzt zu entscheiden: "Wollen sie eine Unterstützung fürs Alter in eine Rente umwandeln, um den kleinen Teil der Landwirt glücklich zu machen, der es versäumt hat, für das Alter vorzusorgen? Oder stehen sie zu Hofabgabeklausel, die vielen (zukünftigen) Landwirten den Weg in die Verantwortung landwirtschaftlicher Unternehmen ebnet, und dafür sorgt, dass sie den gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht werden und ihren Familien ein Einkommen bieten", fragt Daun, der ankündigte, weiter sachlich für die Hofabgabeklausel diskutieren zu wollen.