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Hofreiter will Futtermittel zertifizieren

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, nimmt sich thematisch den Import von Futtermitteln vor. Seine Erfahrungen von einer Reise ins brasilianische Hauptanbaugebiet für Soja nutzt er als Basis für Forderungen zur Futtermittelversorgung in der EU, zur Gentechnikpolitik und zum Klimaschutz.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, nimmt sich thematisch den Import von Futtermitteln vor. Seine Erfahrungen von einer Reise ins brasilianische Hauptanbaugebiet für Soja nutzt er als Basis für Forderungen zur Futtermittelversorgung in der EU, zur Gentechnikpolitik und zum Klimaschutz.


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Hofreiter will den Import von Futtermitteln in die EU unter strengere Regeln stellen. Europa dürfe kein Futtermittel importieren, das unter Missachtung der Menschenrechte produziert wurde, lautet eine seiner Kernaussagen. Er stellt sich ein Zertifizierungssystem vor, welches sowohl arbeitsrechtliche wie auch ökologische Kriterien beim Import von Soja und Mais berücksichtigt.


Strengere Regeln für den Futtermittelimport


Hofreiter hat im Oktober eine Reise nach Brasilien in den Bundesstaat Mato Grosso, eines der wichtigsten Anbaugebiete für gentechnisch verändertes Soja in Südamerika, gemacht. In seinem Reisebericht unter dem Titel „Gensoja, Glyphosat & Großgrundbesitz“ auf seiner Homepage listet er seine Gesprächspartner, zu denen große Soja-Farmer, Kleinbauern, Senatoren und Bürgermeister sowie Ärzte gehören, auf und gibt seinen persönlichen Eindruck während der Gespräche wieder. Er wollte nach eigener Aussage erfahren, welche Auswirkungen der Anbau von GVO-Soja für Mensch und Natur habe und sich die „Folgen der internationalen Agrarpolitik“ anschauen.


Sein Reisebericht endet mit der Forderung nach einer Zertifizierung für Futtermittel: „Brasilien lässt mich bedrückt zurück. Wir dürfen eine solche Form der Landwirtschaft in Südamerika nicht weiter fördern. Wir brauchen klare Regeln für den Import von Soja und Mais. Das heißt auch: Wir brauchen dringend eine Zertifizierung für Tierfutter, das wir nach Europa importieren. Es muss klar sein, dass es nicht toxisch, unter Umweltzerstörung, Vertreibung oder Sklaverei ähnlichen Bedingungen herstellt wurde.“, schreibt er als Schlussfolgerung aus seinen Erlebnissen.


Brasilienreise hinterlässt Spuren


Seine politischen Forderungen unterlegt er seit der Rückkehr mit seinen persönlichen Erfahrungen. Das zeigt sein Statement zur Entscheidung des EU-Parlamentes von vergangener Woche, als es nationale Verbote für GVO-Futter ablehnte. „Was wir brauchen, ist eine Reform hin zu strengen EU-weiten Regeln und keinen Flickenteppich“, sagte Hofreiter. Er begründete das damit, dass Kleinbauern in den Sojaanbaugebieten von ihrem Land vertrieben und Morddrohungen erhalten würden. „Toxische Soja-Wüsten fressen sich weiter durch Regenwald und andere Biome. Die Politik in Europa trägt dafür eine Mitverantwortung“, kommentierte Hofreiter weiter.


Auch für die Klimapolitik nutzt er sein Reisewissen. Zum Streit über Landrechte und eine geplante Verfassungsänderung in Brasilien sowie im Vorfeld des UN-Klimagipfels äußert er sich dergestalt, dass der Raubbau am Amazonas-Regenwald gestoppt werden müsse. „Die brasilianische Regierung darf nicht weiter tatenlos zusehen, wie sich industrielle Großgrundbesitzer ohne jede Rücksicht auf Menschenrechte oder die Natur weiter ausbreiten. Sie rauben fremdes Land, um dann mit Soja, Viehzucht oder Tropenholz Geschäfte zu machen“, sagte er.

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