Die rumänischen Landwirte haben die beste Sojabohnenernte der vergangenen neun Jahre eingebracht. In diesem Herbst belief sich das Aufkommen Presseberichten zufolge auf 221 000 t; das wären 47 % mehr als im vergangenen Jahr. Dazu hätten die Ausweitung des Anbaus um rund ein Drittel und die Ertragszuwächse aufgrund der sehr guten Witterungsbedingungen mit reichlich Regen in den Sommermonaten beigetragen.
Mit Blick auf die weitere Produktionsentwicklung sagte die Geschäftsführerin des Vereins Danube Soya, Ursula Bittner, Rumänien verfüge über ein „bedeutendes Potential“. Die Organisation setzt sich unter anderem in der Donauregion für den Anbau von nicht gentechnisch veränderten (GV-) Sojapflanzen ein.
Allerdings ist das Interesse der rumänischen Landwirte an GV-Sojabohnen groß und dürfte weiter an Gewicht gewinnen nach dem jüngsten Beschluss der EU-Kommission, die Entscheidung für oder gegen den Anbau von GV-Soja den Mitgliedstaaten zu überlassen. Die Bukarester Regierung favorisiert aber offensichtlich eher die konventionellen Sojabohnen: Um deren Anbau attraktiver zu gestalten, hatte der rumänische Landwirtschaftsminister Daniel Constantin im Sommer vorgeschlagen, den Landwirten dafür eine Prämie von 300 Euro/ha zu zahlen.
Bis zum EU-Beitritt des Landes im Jahr 2007 belief sich das rumänische Sojabohnenareal noch auf rund 700 000 ha. Seitdem ist der Anbau von GV-Sojabohnen dort aber verboten, und die Anbaufläche ging auf schätzungsweise 40 000 ha bis 90 000 ha zurück.