Offenbar versuchen derzeit verstärkt niederländische Milchviehhalter ihre deutschen Kollegen in Grenznähe bei den Pachtpreisen zu überbieten. Nach Informationen des Wochenblatts Westfalen-Lippe haben erste Betriebe bereits lukrative Gebote bekommen.
Hintergrund ist die niederländische Derogationsregel, über die zurzeit noch die europäische Nitratkommission verhandelt. Geplant ist, dass holländische Landwirte auf intensiv genutztem Grünland 230 kg/ha Stickstoff aus Wirtschaftsdünger ausbringen dürfen. In Gebieten, die unterhalb der EU-Norm von 50 mg/l Nitrat im Trinkwasser bleiben, sollen sogar 250 kg N/ha erlaubt werden. Zum Vergleich: In Deutschland ist die Derogationsregel Ende 2013 ausgelaufen, so dass die Obergrenze 170 kg N/ha beträgt.
Bedingung ist allerdings, dass die Landwirte mindestens 80 % ihrer Flächen als Grünland nutzen. Diese Forderung wurde im Vergleich zum Vorjahr um 10 % hochgeschraubt. Um die Verkleinerung ihrer Maisfläche (20 % statt 30 %) auszugleichen, sichern sich holländische Milchviehhalter jenseits der Grenze Pachtflächen. Der Clou: Diese zählen bei der 80 %-Regelung im Nachbarland nicht mit.
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