Die Umwandlung von Acker in Grünland kann aktuellen Forschungsergebnissen zufolge nur über einen Zeitraum von vielen Jahrzehnten die Menge an Kohlenstoff als Humus im Boden binden, die bei der Anlage des Ackers aus Grünland ehemals als Kohlendioxyd freigesetzt wurde. Mit diesem Hinweis hat das Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI) in Braunschweig jetzt ein Ergebnis seiner wissenschaftlichen Analysen erläutert, die es im Rahmen des europäischen Großforschungsprojektes „Greenhouse-gas-Europe“ durchgeführt hat.
Bei einer Aufforstung von Ackerstandorten steige zwar der Kohlenstoffgehalt im Boden an, allerdings nicht mehr als bei einer Umwandlung zu Grünland, so das vTI weiter. Würden Grünlandareale aufgeforstet, führe dies langfristig zu keiner zusätzlichen Kohlenstoffspeicherung im Boden, betonte das Institut. Die Maßnahme könne in den ersten Jahren sogar zu Humusverlusten führen und dadurch kontraproduktiv für den Klimaschutz sein. Die Kohlenstoffspeicherung in der Holzbiomasse, auf welche die Klimaschutzfunktion im Wesentlichen zurückgehe, sei bei frisch angelegten Pflanzungen nämlich gering.
${intro}