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„Ich habe die Tierschützer angezeigt!“

Tierschutz-Aktivisten von „Animal Equality“ hatten sich das Ziel gesetzt, das Gutfleisch-Markenfleischprogramm von Edeka zu beschädigen. Dazu benötigten sie Bilder aus Schweinebetrieben. Über die Teilnehmerliste im Internet sind die Tierschützer vermutlich auf den Betrieb von Martin Reindel aus Weikersheim gestoßen.

Lesezeit: 3 Minuten

Tierschutz-Aktivisten von „Animal Equality“ hatten sich vor einiger Zeit das Ziel gesetzt, das Gutfleisch-Markenfleischprogramm von Edeka zu beschädigen. Offenbar über die Teilnehmerliste im Internet fanden sie den Betrieb von Martin Reindel aus Weikersheim, der 1000 Plätze hat und auch schon in einem Werbefilm mitgewirkt hatte.


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Hier brachen die Aktivisten in den Stall ein und filmten nachts den Krankenstall. Zudem wird vermutet, dass sie tote Schweine mitbrachten, da die verendeten Tiere auf den Video keine Ohrmarken tragen und Reindel nachweisen kann, wie hoch die Sterblichkeit an dem besagten Tag war.


Es folgte die kalkulierte Beachtung in den Medien. Reindel wollte sich das aber nicht gefallen lassen und stellte mithilfe eines Medienanwalts Gegenanzeige wegen Verleumdung und Einbruch. Die Zeitschrift SUS hat den Mäster nun besucht.


Unangekündigte Kontrolle


Reindel berichtet gegenüber der SUS von einem wahren Krimi: Nachdem die Tiere auf den Videos zweifelsfrei identifiziert waren, stand am nächsten Morgen die Edeka-Führungsmannschaft samt neutralen TÜV-Süd vor der Tür, erinnert sich Reindel, der schnell den Geschäftsführer seiner Vermarktungsorganisation dazu holte. Ergebnis dieser spontanen, internen Kontrolle: Der Gesundheitszustand der Schweine war einwandfrei.

 

Da die Tierschützer aber zwischenzeitlich Strafanzeige gestellt hatten, wurde auch die Staatsanwaltschaft aktiv. „Plötzlich standen Beamte und Vertreter des Veterinäramtes auf dem Hof, begleitet von etlichen Polizisten“, erinnert sich der Landwirt. „Der leitende Beamte wollte mir zunächst meine Rechte vorlesen. Bevor es dazu kam, bot ich einen Stalldurchgang an, um danach alles weitere zu besprechen.“ Nach der Begutachtung, Fotodokumentation und Vermessung bescheinigten auch die Beamten dem Mäster, dass alles in Ordnung sei.


Image-Schaden bleibt


Dankbar ist Reindel heute über die Unterstützung und neutrale Berichterstattung des lokalen Radiosenders und des SWR, die er in den darauffolgenden Tagen durch den Stall führte. Auch wenn vieles wieder gerade gerückt wurde, bleibt dennoch ein Image-Schaden speziell für den Betrieb sowie für die gesamte Schweineproduktion, stellt die SUS weiter fest. Die Tierschutzorganisation, die eingebrochen ist, eventuell sogar tote Tiere mitgebracht und nur in einem speziellen Bereich gefilmt hat, erreichte trotz der Gegenanzeige ihr Ziel.

 

Auffällig ist laut der Zeitschrift das geschickte Agieren. Die ausgewählten und bearbeiteten Filmsequenzen haben die Aktivisten bewusst einem Online-Redakteur zugespielt, der ohne Nachhaken bereit war, diese Geschichte auf seinem Portal zu platzieren. Und ist solch eine Meldung erst einmal veröffentlicht, springen auch andere Portale, Nachrichtendienste und TV-Sender auf den Zug auf, darunter der NDR.

 

 Die Aktivisten schlachteten das Thema unterdessen in Mailingaktionen ausgiebig aus und riefen zu Spenden auf, um weitere Aktionen durchführen zu können. Der juristische Kampf hat dagegen gerade erst begonnen.


Lesen Sie auch:

Gutfleisch-Mäster lädt Presse in Stall ein (19.8.2014)

 

 

 

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