Auf ein rückläufiges Interesse der hiesigen Landwirte am Ökolandbau hat DBV-Präsident Joachim Rukwied hingewiesen. Seinen Angaben zufolge erwägen derzeit nur noch rund 10 % der Landwirte eine Umstellung.
„Offenbar sind die Rahmenbedingungen und die Wirtschaftlichkeit weniger attraktiv“, erklärte Rukwied auf der BioFach in Nürnberg. Der DBV-Präsident bezeichnete langfristig stabile und steigende Preise für Biorohstoffe als wichtigsten Anreiz für Wachstum in diesem Segment. In den letzten Jahren seien die Preise auf Erzeugerebene jedoch zu niedrig und eine Umstellung für die meisten Landwirte unattraktiv gewesen.
Rukwied forderte Bioverarbeiter und -vermarkter dazu auf, die besondere Qualität der deutschen Biorohstoffe besser zu honorieren. Impulse für den Ökoanbau erwartet der Bauernpräsident von einer verlässlichen und kontinuierlichen öffentlich getragenen Agrarforschung. Forschungsbedarf bestehe insbesondere bei der Züchtung ertragreicherer und ertragsstabilerer Körnerleguminosen sowie bei der nachhaltigen Ertragssteigerung im Ackerbau.
Weiteres Potential könnten Verarbeiter und Händler im Ökomarkt durch transparente Herkunftsangaben sowie durch eine Bevorzugung heimischer Rohstoffe mobilisieren und damit einen Beitrag zur positiven Entwicklung des deutschen Ökolandbaus leisten.