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Investitionsbereitschaft der europäischen Landwirte gesunken

Die Landwirte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen sind im Vergleich zum Herbst 2014 mit ihrer aktuellen Geschäftslage weniger zufrieden.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Landwirte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen sind im Vergleich zum Herbst 2014 mit ihrer aktuellen Geschäftslage weniger zufrieden. Zwar hat das Wirtschaftsjahr 2013/14 in allen Ländern noch gute Ergebnisse gebracht, jedoch hat sich mit dem aufkommenden Preisdruck auf den Märkten für Getreide, Schweinefleisch und Milch seit Herbst 2014 die wirtschaftliche Lage teils deutlich eingetrübt. Dies zeigen die Ergebnisse des Trendmonitors Europa der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) vom Frühjahr 2015.


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Wie der Fachgebietsleiter Ökonomie bei der DLG, Dr. Achim Schaffner, erklärte, trübten in Polen zudem der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und das Importembargo Russlands die Stimmung. Die polnischen Landwirte hätten bereits staatliche Hilfen gefordert, um die wirtschaftlichen Folgen für die Betriebe zu mildern.

 

Wie die Befragungsergebnisse weiterhin zeigen, ist die Investitionsbereitschaft für die kommenden zwölf Monate zwar weitgehend rückläufig, bleibt insgesamt aber auf einem hohen Niveau: 46 % der deutschen Landwirte (-5 % gegenüber dem Herbst 2014), 47 % der polnischen Landwirte (-4 %) und 48 % der Landwirte in Großbritannien (-7 %) wollen investieren. Anders die Situation in Frankreich: Hier legt die Investitionsbereitschaft deutlich um 7 % gegenüber dem Herbst 2014 auf nun 21 % zu. Ein positiver Trend, wenn auch auf niedrigem Niveau.

 

Uneinheitlich sind die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung der kommenden zwölf Monate: Landwirte in Deutschland erwarten im Vergleich zum Herbst 2014 einen überwiegend stabilen Geschäftsverlauf. Bedingt durch das global umfangreich zu erwartende Angebot an Getreide, Milch und Schweinefleisch sind die Preisspielräume nach oben allerdings begrenzt. In der Milchproduktion sind Preisverbesserungen erst für Ende des Jahres zu erwarten.

 

Unterschiedliche Erwartungen an die Geschäftsentwicklung haben die befragten Landwirte in Großbritannien. Während Marktfruchterzeuger und Milchviehhalter weniger optimistisch sind, gehen die Schweinehalter von einer günstigeren Geschäftsentwicklung aus. Im Gegensatz zum niedrigen Preisniveau in weiten Teilen der EU haben sich die Schweinepreise in Großbritannien auf einem hohen Niveau von rund 1,70 €/kg Schlachtgewicht gehalten. Die Landwirte erwarten auch in den kommenden Monaten stabile Preise und somit eine solide Geschäftsentwicklung.

 

Landwirte in Polen sind weniger optimistisch für die Geschäftsentwicklung der kommenden zwölf Monate. Der Preisdruck infolge der Afrikanischen Schweinepest und des anhaltenden Importstopps Russlands sorgen dafür, dass die Landwirte die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung weniger günstig einschätzen.

 

Zuversichtlicher sind die befragten Landwirte in Frankreich. Verbessert hat sich insbesondere die Lage der Marktfruchterzeuger, die entgegen den Erwartungen nach der Ernte mittlerweile wieder Getreide exportieren. Auch die Milcherzeuger erwarten eine günstigere Geschäftsentwicklung als noch im Herbst 2014. Das Ende der Quote eröffnet neue Spielräume für die Betriebsentwicklung, nachdem die Übertragung von Quoten zwischen Regionen bis zum 31. März sehr eingeschränkt war. Die Milcherzeuger erwarten zudem mehrheitlich anziehende Preise.



Unterschiede bei Investitionsplänen nach Produktionsrichtungen


In Deutschland wollen 46 % der Ackerbauern (-5 % gegenüber dem Herbst 2014), 47 % der Schweinehalter (-3 %) und 54 % der Milchviehhalter (-1 %) investieren. In der Milchproduktion bleibt die Investitionsneigung somit stabil. Die Weichenstellung für den Milchmarkt ohne Quote ist noch nicht abgeschlossen, insbesondere wollen die Milchproduzenten die Produktivität im Stall und in der Futtererzeugung steigern und damit die vorhandenen Kapazitäten besser auslasten.

 

In Frankreich nimmt die Investitionsbereitschaft der Milchviehhalter (+8 %) und der Ackerbauern (+6 %) im Vergleich zum Herbst 2014 zwar deutlich zu, insgesamt bleibt die Investitionsbereitschaft aber auf einem niedrigen Niveau: So wollen 29 % der Milcherzeuger, 15 % der Marktfruchterzeuger und 20 % der Schweinehalter in den kommenden zwölf Monaten Investitionen vornehmen. Im Vergleich zum Herbst 2014 werden die Investitionen in die Tierhaltung gestärkt, sie nehmen um 17 % zu.

 

Ein deutlich höheres Investitionsniveau kennzeichnet die Lage in Großbritannien. Die Investitionsbereitschaft der Schweinehalter legt um deutliche 12 % auf 63 % zu. Bei den Milchviehhaltern ist zwar ein deutlicher Rückgang (-12 %) festzustellen, aber weiterhin 55 % wollen investieren. Die Investitionen in die Tierhaltung nehmen insgesamt um 11 % im Vergleich zum Herbst 2014 zu.

 

Vor dem Hintergrund der eher verhaltenen Geschäftsaussichten nimmt in Polen die Investitionsbereitschaft insgesamt ab, bleibt aber auf hohem Niveau: 50 % der Milchviehhalter (-6 % gegenüber dem Herbst 2014), 47 % der Schweinehalter (-2 %) und 46 % der Marktfruchterzeuger (-4 %) wollen investieren. Der Investitionsschwerpunkt der befragten Betriebe liegt auf der Erweiterung der Kernbetriebszweige.



Unternehmer-Herausforderungen


Das gegenwärtige wirtschaftliche und gesellschaftliche Umfeld stellt die Landwirte vor immense Herausforderungen. Aktuell beschäftigen die Landwirte die folgenden Themen:

  • In Deutschland stehen die Sicherung der gesellschaftlichen Akzeptanz und zunehmende Liquiditätsrisiken im Fokus.
  • Landwirte in Frankreich und Großbritannien beschäftigen die Weichenstellungen in der Agrarpolitik sowie Liquiditätsrisiken. In Frankreich geht es um die Umsetzung der EU-Agrarreform, während Landwirte in Großbritannien auf Steuererleichterungen hoffen.
  • Betriebsleiter in Polen beschäftigen die zunehmenden Liquiditätsrisiken bedingt durch das niedrige Preisniveau sowie steigende Umweltanforderungen für die Produktion.

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