Seit Jahren sollen verschiedene Behörden wissen, dass das Mittel Roundup von Monsanto zu Geburtsfehlern führen kann. Die EU-Kommission habe jedoch alle Warnhinweise ignoriert und sich auf Untersuchungen des Bundesagrarministeriums verlassen, dass die Unbedenklichkeit attestierte. Das schreiben acht Professoren in einem aktuellen Bericht, den sie über das Earth Open Source-Netzwerk veröffentlicht haben. Ziel der Gruppe ist es, die bäuerliche Landwirtschaft und Umwelt zu schützen und die Lebensmittelsicherheit zu bewahren.
Wie der ORF aus dem Bericht zitiert, hätten Forscher 2010 nachgewiesen, dass Roundup selbst in extrem geringen Dosen Missbildungen bei Fröschen und Hühnerembryos auslösen kann. Deutschland habe die Zahlen dagegen „heruntergespielt“. Dort habe man seit spätestens 1998 über die Risiken Bescheid gewusst. Und auch die EU-Kommission sei seit 2002 darüber informiert. Untersuchungsergebnisse, wonach das Spritzmittel nicht nur Missbildungen, sondern etwa auch Hormonstörungen, DNA-Schäden und Krebs verursachen kann, seien ignoriert worden, heißt es weiter. Eine geplante EU-Studie habe Brüssel gleichzeitig auf 2015 verschoben. (ad)