Dringenden Handlungsbedarf zum Schutz der Biodiversität in Agrarlandschaften mahnt das Julius-Kühn-Institut (JKI) an. Den aktuell zu beobachtenden verstärkten Rückgang von Vögeln in diesen Gebieten wertet die Forschungseinrichtung des Bundeslandwirtschaftsministeriums als Indikator für die Abnahme der Biodiversität.
Als Hauptursachen nennt das JKI aktuelle Nutzungsintensivierungen und den zunehmenden Anbau von Energiepflanzen, insbesondere Mais. Die bisherigen Naturschutzmaßnahmen halten die Wissenschaftler für unzureichend, um die Biodiversität zu erhalten. Die Ansprüche von Agrarvögeln an ihre Lebensräume wiesen darauf hin, „dass die für ein Greening von der EU vorgeschlagenen ökologischen Vorrangflächen in Ackerbaugebieten von 7 % nicht ausreichend sind“. Um die Biodiversitätsziele 2020 zu erreichen, seien daher Flächen mit ökologisch besonders hohen Habitatwertigkeiten zu etablieren. Dazu gehörten zum Beispiel natürlich begrünte oder mit Wildpflanzen-Saatmischungen eingesäte Äcker oder deren Teilflächen.
Das JKI beruft sich in seiner Einschätzung auf die Ergebnisse eines gemeinsam mit der Fachgruppe „Vögel in der Agrarlandschaft“ der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DO-G) durchgeführten interdisziplinären Fachgesprächs.