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Kommentar: Ein Soli für den Veggieday?

Ein Kommentar von Matthias Schulze Steinmann, stellv. Chefredakteur des Wochenblatts für Landwirtschaft und Landleben: Pünktlich zum Beginn der Fastenzeit schlagen die Kritiker Alarm. Politiker von SPD und Grünen prangern einen zu hohen Fleischkonsum an und fordern ein Ende der „Exzesse der Massentierhaltung“.

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Kommentar von Matthias Schulze Steinmann, stellv. Chefredakteur des Wochenblatts für Landwirtschaft und Landleben:


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Pünktlich zum Beginn der Fastenzeit schlagen die Kritiker Alarm. Politiker von SPD und Grünen prangern einen zu hohen Fleischkonsum an und fordern ein Ende der „Exzesse der Massentierhaltung“. Vertreter von Umweltorganisationen wollen Kantinen zu fleischlosen Gerichten zwingen und machen sich allen Ernstes für die Einführung einer „Fleischsteuer“ und eines „Gülle-Euro“ stark.


Man kann Forderungen wie diese als Ringen um Aufmerksamkeit abtun. Man darf sich obendrein fragen, ob Deutschland derzeit keine anderen Herausforderungen zu bewältigen hat. Der Geist der Bevormundung, die durch Aussagen wie diese atmet, sollte indes niemanden kaltlassen: Anscheinend hat eine kleine, elitäre Gruppe erkannt, was einen guten Lebensstil ausmacht. Nun muss nur noch für die Zwangsbeglückung der breiten Masse gesorgt werden – zur Not halt mit Steuern und Verboten.


Der nette, in den Augen der „Experten“ jedoch leider etwas unbeholfene Verbraucher kann zwar bereits heute im Supermarkt zum Biokotelett (Marktanteil unter 1 %) oder gleich zur Karotte greifen, wird am Ende – das zeigen die aktuellen Rekordzahlen beim Fleischverbrauch – aber doch viel zu oft schwach. Was hilft da mehr als etwas sanfter Druck durch Zwangsabgaben und einen staatlich verordneten Veggieday?


Wo wir schon dabei sind: Sollten dann nicht auch gleich Fischstäbchen (Weltmeere) und Pommes frites (zu fettig) vom Teller verschwinden? Was ist mit Fernreisen und großen Geländewagen (Klimaschutz)? Was ist gegen eine Steuer auf Smartphones einzuwenden (Arbeiter in China)? Und vielleicht etwas schmerzhaft für die grüne Klientel: Wäre nicht auch eine Steuer auf Tofu-Schnitzel dringend geboten (Regenwald)?


Die Beispiele zeigen: Wer sich daran macht, anderen Menschen vorzuschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben, begibt sich auf einen schmalen Grat. Forderungen nach einem Veggieday oder Gülle-Euro lassen tief blicken: vor allem auf den anmaßenden Anspruch eigener moralischer Überlegenheit.


Dabei haben die Kritiker in einem Punkt recht: Fleisch ist in Deutschland tatsächlich zu billig. Auch kein Landwirt ist damit einverstanden, wenn das Kilogramm Schweinehack für 3,33 € im Laden verramscht wird. Um das zu ändern, braucht es aber keine Steuern und Verbote, sondern Aufklärung und Wertschätzung. Wäre es nicht ein Anfang, gemeinsam mit den Bauern dem sturen Lebensmitteleinzelhandel Druck für einen Ausbau der Initiative Tierwohl zu machen?

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