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Kommentar zu katastrophalen Zuständen in Milchviehbetrieb

Ein Kommentar von Gregor Veauthier, Chefredakteur Elite Magazin: Verwahrloste Rinder und Kühe, fünf Tiere sofort erlöst, weitere 47 in einem derart schlechten Zustand, dass sie tierärztlich behandelt werden mussten.

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Kommentar von Gregor Veauthier, Chefredakteur Elite Magazin:


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Verwahrloste Rinder und Kühe, fünf Tiere sofort erlöst, weitere 47 in einem derart schlechten Zustand, dass sie tierärztlich behandelt werden mussten. Die katastrophalen Zustände auf einem großen Milchkuhbetrieb in Dithmarschen, mitten in Schleswig-Holstein, sorgten vor Weihnachten in der überregionalen Presse für Aufsehen (wir berichteten).


Zufall oder nicht, durch die unmittelbar auf den Skandal um den „Schweinebaron“ Straathof folgende „Entdeckung“ stehen jetzt plötzlich auch größere Milchviehanlagen am Pranger. Sicher, derart schwere Verstöße gegen den Tierschutz gehören auf das Schärfste verurteilt! Allerdings geht es hier um Fehler eines Einzelnen, der anscheinend jeden Respekt vor Tier und Umwelt verloren hat!

 

Falsch ist es, jetzt pauschal alle größeren Milchkuhbetriebe an den Pranger zu stellen (Stichwort Massentierhaltung) und Obergrenzen für Milchkühe einzufordern. Solch plumpe Stammtischparolen drohen jetzt salonfähig zu werden. Derart populistische Forderungen schaden letztlich allen Milcherzeugern, unabhängig von ihren Herdengrößen.

 

Nicht nur, dass die Einführung von Obergrenzen fachlich völlig aus der Luft gegriffen ist, auch suggerieren sie den vielen ohnehin schon verängstigten Verbrauchern, dass „klein“ per se besser ist als „groß“. Das führt letztlich nur dazu, dass die Akzeptanz gegenüber modernen Tierhaltungsverfahren weiter abnimmt.

 

Zielgerichteter ist es, sich dafür einzusetzen, dass Missstände wie in Dithmarschen künftig nicht mehr auftreten. Dazu reicht es völlig aus, wenn alle vorhandenen Kontrollinstrumente auch wirklich ausgeschöpft werden. Längst hätten hier das zuständige Veterinäramt (der Betrieb wurde bereits mehrfach verwarnt!), die Molkerei (was taugt da QM?), die Tierärzte oder auch die Berufskollegen in der Region einschreiten müssen. Es war ja offensichtlich nicht zu übersehen, dass der Milcherzeuger schon seit Längerem völlig überfordert war mit der Haltung von 700 Tieren – trotz moderner Stallanlagen und Technik.


Unbegreiflich ist mir auch, warum kein Tierhaltungsverbot verhängt wurde. So jemand darf nicht den guten Ruf der vielen motivierten und gut ausgebildeten Milchprofis aufs Spiel setzen, die tagtäglich ihre Kühe artgerecht halten und versorgen – auch in größeren Beständen!


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