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Kommentar zur Milchkrise: Nicht wieder wie 2009

Die Traktoren sind aus Brüssel wieder abgezogen und auch die Agrarminister in ihre Hauptstädte zurückgekehrt. Wie sehen die Fakten aus? Die allermeisten Demonstranten kamen aus den Reihen des BDM und EMB. Dass COPA/COGECA in ihrer Pressemitteilung etwas anderes unterstellte...

Lesezeit: 3 Minuten

Die Traktoren sind aus Brüssel wieder abgezogen und auch die Agrarminister in ihre Hauptstädte zurückgekehrt. Wie sehen die Fakten aus?

 

  • Die allermeisten Demonstranten am Platz Schuman kamen aus den Reihen des BDM und EMB. Dass COPA/COGECA in ihrer Pressemitteilung etwas anderes unterstellte und auch noch im Nachgang behauptet, ist unredlich.
  • Weder BDM noch DBV sind mit dem Ergebnis des Maßnahmenbündels zufrieden, das ja noch nicht einmal im Detail verabschiedet ist. Alle Experten sind sich schon jetzt einig: Die Maßnahmen dürften nicht ausreichen, den Milchmarkt zu beruhigen.
 

Die Proteste und Diskussionen werden also weitergehen. Das ist angesichts der existenziellen Sorgen der Milchviehalter auch notwendig. Heiß diskutiert wird vor allem über die Frage, ob der Milchmarkt Marktmanagementmaßnahmen braucht, ob und wie diese funktionieren und ob es dafür eine Mehrheit bei den Erzeugern und in der Politik gibt. Viele fragen sich auch, wie nachhaltig die in Frankreich und Belgien beschlossenen Marktmaßnahmen sind.


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Klar ist, dass die Befürworter solcher Maßnahmen nicht zurückwollen zu einer staatlichen Milchquote. Wer etwas anderes behauptet, sät bewusst Zwietracht.

 

Sowohl die Politik als auch die Milcherzeuger sind über die Frage der Marktgestaltung zutiefst zerstritten. Das ist bei einer so entscheidenden Frage auch nicht verwunderlich. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht: Mich hat die Unversöhnlichkeit, mit der beide Seiten auch bei top agrar online diskutieren, erschüttert. top agrar bietet gerne eine Plattform für die Diskussion und Meinungsfindung. Bei allem Streit müssen dabei aber die demokratischen Grundregeln für alle gelten. Das heißt:

 

  • Mehrheitsentscheidungen zu akzeptieren und
  • Minderheitsmeinungen zu respektieren.

 

Für die Glaubwürdigkeit und für das Verständnis der berechtigten Anliegen der Milchviehhalter in der Öffentlichkeit ist es wichtig, dass diese auch nach außen dokumentieren, dass sie hart aber fair über den richtigen Weg miteinander ringen. Ausschreitungen, wie es sie am Montag – zwar von wenigen – gegeben hat, sind da kontraproduktiv. 

 

Aber auch nach innen ist mehr Sachlichkeit geboten. Schließlich wollen sich doch alle nach dieser Debatte und nach Ende dieser Krise noch in die Augen sehen können. Wir sollten nicht in die Situation von 2009 zurückfallen, als in den Dörfern während der Diskussion so viel Porzellan zerschlagen wurde, dass sich manche danach nicht mehr grüßten.

 

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt sollte schnellstens BDM, DBV und Milchindustrie an seinen Besprechungstisch holen und sachlich, fair und offen darüber diskutieren, ob und welche gemeinsamen Positionen es für die zukünftigen Rahmenbedingungen am Milchmarkt gibt. Für solche konstruktiven Gespräche ist es nie zu spät. Aber die Zeit drängt.

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