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Konjunkturbarometer: Investitionen sinken auf einen neuen Tiefpunkt

Die Ergebnisse des Konjunkturbarometer Agrar für den Monat September zeigen eine weiter deutlich verschlechterte wirtschaftliche Stimmungslage in der deutschen Landwirtschaft. Die aktuell angespannte Liquiditätslage in vielen Betrieben führt zu einem drastischen Rückgang der Investitionsbereitschaft.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Ergebnisse des Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) für den Monat September zeigen eine weiter deutlich verschlechterte wirtschaftliche Stimmungslage in der deutschen Landwirtschaft.


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Die aktuell angespannte Liquiditätslage in vielen Betrieben führt zu einem drastischen Rückgang der Investitionsbereitschaft. Nach den September-Zahlen fällt das für das kommende halbe Jahr geplante Investitionsvolumen mit 3,9 Milliarden Euro auf einen neuen Tiefpunkt. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum sind das 1,6 Milliarden Euro, gegenüber dem Stand von vor zwei Jahren sogar 2,0 Milliarden Euro weniger.


Die Investitionen in Wirtschaftsgebäude sind im Jahresvergleich um die Hälfte eingebrochen. Nur 28 Prozent der Landwirte wollen in den kommenden sechs Monaten investieren; vor einem Jahr waren es noch 34 Prozent, vor zwei Jahren 39 Prozent. Die Investitionszurückhaltung betrifft alle Betriebszweige.

 

Innerhalb des geschrumpften Investitionsvolumens nimmt der Bereich Ställe und Stalltechnik 1,7 Milliarden Euro ein (gegenüber Vorjahr minus 1,8 Milliarden Euro). Mit 0,9 Milliarden Euro sind die vorgesehenen Maschineninvestitionen leicht rückläufig (minus 0,1 Milliarden Euro). Die beabsichtigten Investitionen in erneuerbare Energien Biogas, Fotovoltaik und Windkraft steigen dagegen, und zwar von 0,6 Milliarden Euro im Vorjahr auf aktuell 0,9 Milliarden Euro. Mit geplanten 0,4 Milliarden Euro bleiben die außerlandwirtschaftlichen Investitionen im Jahresvergleich unverändert. Dabei handelt sich es vornehmlich um Investitionen in Wohngebäude.

 

18 Prozent der Landwirte geben an, dass die Liquiditätslage ihrer Betriebe angespannt oder sehr angespannt ist. Im Juni waren es noch entsprechend nur 13 Prozent. Jeder vierte Futterbaubetrieb klagt über eine angespannte oder sehr angespannte Liquiditätssituation. Mit entsprechend 19 Prozent ist der Anteil aber auch in den Veredlungsbetrieben relativ hoch.

 

Aktuell ist der Konjunkturindex gegenüber der vorangegangenen Erhebung (Juni 2015) von 20,2 auf 14,7 Punkte deutlich zurückgegangen. Von Ende 2010 bis Mitte 2014 lag dieser Wert stets bei über 30 Punkten, in der Spitze sogar bei 37 Punkten. Der Indexwert fasst die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartungen an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung zusammen.


Die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Situation hat sich im September gegenüber Juni erheblich verschlechtert, besonders in den Futterbau-, aber auch in den Veredlungsbetrieben. Die Preissituation auf Märkten für Milch, Rinder und Schweine hinterlässt hier deutliche Spuren. Relativ niedrige Getreidepreise drücken allerdings auch die Stimmungslage der Ackerbaubetriebe.

 

Die Zukunftserwartungen hingegen haben sich gegenüber der Juni-Erhebung etwas verbessert. Bei den Futterbaubetrieben ist ein gewisser Zweckoptimismus unverkennbar („es kann nicht schlechter werden“). Die Zukunftserwartungen der anderen Betriebsformen bleiben gegenüber dem Sommer 2015 nahezu unverändert. Mit dem Wert von 3,06 wird die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung im Durchschnitt der Betriebe positiver beurteilt als die aktuelle Lage (3,25 auf der Notenskala von 1 bis 5).

 

Die niedrigeren Erzeugerpreise auf wichtigen landwirtschaftlichen Märkten sind die Hauptgründe für die aktuell verschlechterte Stimmungslage. Ernten, die etwas besser ausfielen als noch im Juni erwartet, sowie geringere Kosten für Energie und Düngemittel wirken den negativen Erzeugerpreiseinflüssen entgegen. Einen starken belastenden Einfluss schreiben die Landwirte unverändert hohen Pachtpreisen zu.

 

Im Jahresvergleich haben vor allem die Milch-, aber auch die Schweine- und Ferkelpreise die Stimmung der Landwirte eingetrübt, ebenso höhere Futter- und Düngemittelpreise. Die Beurteilung der Ernte fällt deutlich schlechter aus als vor einem Jahr zum gleichen Zeitpunkt. Entlastungen sehen die Landwirte dagegen vor allem bei den Energiekosten. Etwas günstiger werden die Getreide- und Rinderpreise beurteilt. Unverändert ungünstig werden die politischen Rahmenbedingungen bewertet. Offensichtlich tragen die anstehende Novellierung der Dünge-Verordnung sowie die kritische öffentliche Diskussion über eine moderne Landwirtschaft derzeit zusätzlich zur Verunsicherung der Landwirte und ihrer starken Investitionszurückhaltung bei.

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