Ein neues, ganzheitliches Konzept zur Mist- und Gülleverwertung hat die Odas GmbH - ein Gemeinschaftsunternehmen der Agravis Raiffeisen AG und der Odas Del GmbH - vergangene Woche in Dorsten vorgestellt.
Wie Agravis hierzu mitteilte, umfasst der neue Ansatz inhaltlich eine individuelle Nähstoffberatung der landwirtschaftlichen Betriebe, eine Nährstoffaufbereitung mithilfe einer Biogasanlage und den Transport der überschüssigen Nähstoffe in Aufnahmeregionen.
Geplant sei, die im Pilotprojekt genutzte Biogasanlage in Dorsten künftig mit einem Wirtschaftsdüngeranteil von rund 80 % zu betreiben. „Das bedeutet, dass wir die Region in einem Radius von circa 50 km um rund 90 000 t Wirtschaftsdünger entlasten“, erklärte der Generalbevollmächtigte Futtermittel von Agravis, Ludger Leifker. Der Input in der Endausbaustufe werde pro Jahr bei rund 100 000 t liegen. Je Stunde sollten dann in einer Gasaufbereitungsanlage etwa 700 Normkubikmeter Biomethan produziert werden.
Die Gärreste würden in die sogenannten Aufnahmegebiete verbracht. Dabei handele es sich um Regionen, in denen generell der Pflanzenbau im Vordergrund stehe, sodass die Gärreste sinnvoll als Wirtschaftsdünger eingesetzt werden könnten. „Erklärtes Ziel ist es nämlich nicht, eine Biogasanlage zu betreiben“, unterstrich Leifker. Vielmehr sei die Anlage ein Mittel zum Zweck, um die Frage der Nährstoffverwertung im südlichen Münsterland und dem nördlichen Ruhrgebiet zumindest teilweise und nachhaltig zu beantworten.
Man wolle die Landwirte bei der effizienten Nährstoffnutzung nicht alleine lassen. Unter anderem durch die Novellierung der Düngeverordnung sei es den Betrieben häufig nicht möglich, die anfallenden Güllemengen vollständig auf den eigenen Flächen auszubringen. Der Grundgedanke von Agravis sei es daher, ganzheitliche und praktikable sowie wirtschaftlich interessante Lösungen anzubieten. Die Investitionen für das Projekt liegen laut Unternehmensangaben im niedrigen zweistelligen Millionenbereich.