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Krisenstimmung am EU-Schweinemarkt

Der jüngste Preissturz am Schweinemarkt der Europäischen Union hat die Furcht vor einer ernsthaften Krise wachsen und die Rufe nach Marktinterventionen wie der bezuschussten privaten Lagerhaltung oder der Wiedereinführung von Exporterstattungen lauter werden lassen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der jüngste Preissturz am Schweinemarkt der Europäischen Union hat die Furcht vor einer ernsthaften Krise wachsen und die Rufe nach Marktinterventionen wie der bezuschussten privaten Lagerhaltung oder der Wiedereinführung von Exporterstattungen lauter werden lassen. Im September sind in den führenden Produzentenländern die Schlachtschweinenotierungen innerhalb weniger Wochen um bis zu 21Cent/kg Schlachtgewicht (SG) eingebrochen, so dass die Produktion nach Berechnungen von Experten vielerorts nicht mehr kostendeckend ist. Auch die Schlachtbetriebe klagen laut Marktanalysten europaweit über einen schleppenden Absatz und fallende Teilstückpreise, was deren Margen in den Keller drückt.


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Aus Sicht des Verbandes der landwirtschaftlichen Veredlungsproduzenten (VLV) in Österreich ist es deshalb unverständlich, dass bei der letzten Sitzung des Brüsseler Verwaltungsrats im September nur Belgien, Frankreich und Polen die österreichische Forderung nach Marktentlastungsmaßnahmen unterstützt haben. Sollte von politischer Seite nicht bald gehandelt werden, drohe sich die Preisspirale weiter nach unten zu drehen, warnte der VLV. Dass die Schweinepreise wegen des jahreszeitlich höheren Angebots während des Übergangs vom Sommer auf den Herbst nachgeben, ist nicht unüblich. Doch fiel im laufenden Jahr der vorherige sommerliche Notierungsanstieg weitgehend aus, so dass die jetzigen Abschläge schnell zu einem aus Erzeugersicht unzureichenden Niveau führen. Ende September 2014 lag die Leitnotierung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) in Deutschland mit 1,46 Euro/kg SG um 29 Cent oder 17 % unter dem Vorjahresniveau. Noch stärkere Erlöseinbußen von 20 % und mehr mussten die Mäster in Frankreich, Belgien und den Niederlanden hinnehmen. Nur wenig geringer fielen mit jeweils rund 15 % die Abschläge für die italienischen und spanischen Erzeuger aus.  


Stockender Drittlandsabsatz


Ein wichtiger Faktor für den aktuellen Preisdruck ist laut Marktexperten das Wegbrechen des russischen Absatzmarktes nach dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einigen EU-Mitgliedsländern Ende Januar 2014 beziehungsweise wegen der Ukrainekrise im August. Wie aktuelle Daten der Brüsseler Kommission zeigen, brachen die Schweinefleischausfuhren der EU-Exporteure nach Russland von Januar bis Juli im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 395 000 t oder 87 % auf nur noch 59 000 t ein. Zudem reduzierten sich die Liefermöglichkeiten nach Weißrussland um gut 90 % auf 5 200 t und in die Ukraine um 37 % auf 46 300 t. Für alle drei Länder zusammen addiert sich der Absatzverlust auf 475 000 t, was nicht durch höhere Lieferungen in andere Länder ausgeglichen werden konnte. So bewegten sich die Verkäufe an den mittlerweile wichtigsten Kunden China einschließlich der Sonderwirtschaftszone Hongkong in den ersten sieben Monaten 2014 mit rund 600 000 t knapp unter dem Vorjahrsniveau; der entsprechende Exporterlös war jedoch wegen niedrigerer Preise um 46 Mio Euro oder 5,8 % auf 746 Mio Euro rückläufig. Starke Zuwächse verzeichnete im Betrachtungszeitraum dagegen das Japangeschäft mit einem Anstieg der Ausfuhren um 54 % auf 227 Mio t. Noch stärker zulegen konnten mit einem Plus von jeweils rund 85 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum die Lieferungen nach Südkorea mit 112 000 t und in die Philippinen mit 113 000 t. Insgesamt mussten die EU-Exporte jedoch gegenüber Januar bis Juli 2013 einen Rückgang ihrer Ausfuhrmenge um 179 200 t oder fast 10 % verkraften. Der dazugehörige Exporterlös fiel mit 3,05 Mrd Euro um 341 Mio Euro oder ebenfalls 10 % kleiner aus.

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