Nach der DekaBank hat nun auch die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) angekündigt, künftig keine Investments in Agrar-Rohstoffe mehr anzubieten. Der Vertrieb solcher Investmentprodukte werde eingestellt, die weiterhin angebotenen Rohstoff-Fonds verzichteten künftig komplett auf Investitionen in landwirtschaftliche Produkte, heißt es in einer Presseinformation. Bereits Ende 2011 habe die LBBW den Ausstieg aus dem Investment in Agrarrohstoffe eingeleitet. So würden seit Ende vergangenen Jahres keine Zertifikate mehr aufgelegt, die Nahrungsmittel als Basiswert zu Grunde legen.
Auch die Deutsche Bank hatte im März angekündigt , sich bei Spekulationen mit Nahrungsmittel-Rohstoffen vorerst zurückhalten zu wollen und keine neuen börsennotierten Anlageprodukte über landwirtschaftliche Rohstoffe auf den Markt zu bringen. Allerdings rudert die Bank offenbar jetzt doch wieder zurück. Nach Informationen des Spiegels will das Handelshaus an den Spekulationsgeschäften mit Agrarprodukten festhalten, da diese Preisschwankungen reduzieren könnten. Laut Chefvolkswirt David Folkerts-Landau gebe es nämlich kaum stichhaltige empirische Belege für die Behauptung, dass die zunehmende Bedeutung von Agrarfinanzprodukten zu Preissteigerungen oder -schwankungen geführt habe.
Die Bank wurde zuletzt immer wieder für ihre Spekulationsgeschäfte mit Soja, Weizen oder anderen Agrarrohstoffen kritisiert, unter anderem von der Verbraucherorganisation Foodwatch. Ex-Bank-Chef Josef Ackermann versprach daraufhin, eine Studie über die Auswirkungen von Nahrungsmittelspekulationen vorzulegen, erinnert die Berliner Umschau. (ad)
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